Der Chemie- und Pharmatechnologe bildet die Schnittmenge verschiedener Bereiche der Pharmaindustrie. Zu den Hauptaufgaben gehört die Entwicklung, Optimierung und Herstellung von chemischen Substanzen und pharmazeutischen Produkten. Dieser Artikel thematisiert die Ausbildung und das spätere Berufsleben dieser Fachkräfte.
Was macht man als Chemie- und Pharmatechnologe?
Als Chemie- und Pharmatechnologe arbeitet man in verschiedenen Bereichen der chemischen und pharmazeutischen Industrie. Zu den Hauptaufgaben gehört das Durchführen von Laborversuchen, die Überwachung von Produktionsprozessen, sowie die Qualitätssicherung der hergestellten Produkte. Chemie- und Pharmatechnologen sind auch für die Wartung und Kalibrierung von Produktionsanlagen zuständig, um einen reibungslosen Ablauf sicherzustellen.
Sie arbeiten eng mit anderen Fachkräften, wie Chemikern, Ingenieuren und Qualitätskontrolleuren zusammen, um die Effizienz und Sicherheit der Produktionsprozesse zu gewährleisten. Zudem spielen sie eine wichtige Rolle bei der Einhaltung gesetzlicher Vorschriften und der Entwicklung neuer Technologien. Die Arbeit erfordert ein tiefgreifendes Verständnis chemischer Zusammenhänge, sowie Genauigkeit und Sorgfalt im Umgang mit Substanzen und Geräten.
Wie läuft die Ausbildung zum Chemie- und Pharmatechnologen ab?
Die Ausbildung zum Chemie- und Pharmatechnologen findet dual an Berufsfachschule und Lehrbetrieb statt. Sie legt einen Schwerpunkt auf die drei Kernbereiche Chemietechnologie, Pharmatechnologie und Biotechnologie. Die praktische Ausbildung erfolgt in einem Produktions- oder Entwicklungsbetrieb der chemischen, agrochemischen, biotechnologischen, pharmazeutischen oder kosmetischen Industrie. Zusätzlich zur beruflichen Praxis absolvieren die Auszubildenden 1,5 Tage pro Woche an der Berufsfachschule. Überbetriebliche Kurse im Gesamtumfang von 45 Tagen à acht Stunden runden die Ausbildung ab.
Voraussetzungen für die Ausbildung
Um die Lehre als Chemie- und Pharmatechnologe starten zu können, genügt ein obligatorischer Schulabschluss. Ein Interesse für die Bereiche Chemie, Biologie und Technologie wird vorausgesetzt. Auszubildende müssen über einen guten Gesundheitsstatus verfügen, da Chemikalienhandhabung und Laborarbeit Teil der Ausbildung sind.
Dauer und Aufbau der Ausbildung
Die Ausbildung zum Chemie- und Pharmatechnologen erstreckt sich über eine Dauer von drei Jahren. Während dieser Zeit absolvieren die Auszubildenden eine blockweise angelegte Ausbildung, die theoretische und praktische Elemente umfasst. Darüber hinaus werden die Auszubildenden an 3,5 Tagen pro Woche in verschiedenen Arbeitsplätzen und Produktionsbereichen in der Lehrfirma eingesetzt. Folgende Tabelle gibt den Aufbau an der Berufsfachschule, im Gesamtumfang von 1’540 Lektionen wieder.
Berufskenntnisse 1. Lehrjahr 2. Lehrjahr 3. Lehrjahr Total Bewirtschaften von Prozessstoffen 140 100 0 240 Handhaben von Energieträgern und Prozessstoffen 30 0 0 30 Konfigurieren und Reparieren von Anlagen und Apparaten 140 120 0 260 Durchführen von chemischen, biotechnologischen und pharmatechnologischen Prozessen 200 120 160 480 Allgemeinbildung 120 120 120 360 Sport 80 60 40 180 Total Lektionen 700 520 320 1'540
Inhalte der Ausbildung zum Chemie- und Pharmatechnologe
Die Lehre zum Chemie- und Pharmatechnologen vermittelt ein breites Spektrum an theoretischem Wissen und praktischen Fertigkeiten. Die Auszubildenden erlernen die Grundlagen der Chemie, Physik und Mathematik, sowie spezifische Kenntnisse über chemische Prozesse und Verfahrenstechniken. In praktischen Übungen werden Laborarbeitstechniken erlernt und experimentelle Fähigkeiten entwickelt. Auch das Arbeiten mit modernen Produktionsanlagen und das Einhalten von Sicherheitsstandards und Vorschriften ist Teil der Lehre. Zusätzlich werden kommunikative und teamorientierte Fähigkeiten gefördert, um in einem produktionsorientierten Umfeld effektiv arbeiten zu können.
Die anschliessende schriftliche Abschlussprüfung erstreckt sich über vier Teile mit einem zeitlichen Umfang von insgesamt 240 Minuten. Die folgende Tabelle gibt den Aufbau der Abschlussprüfung wieder. Mit erfolgreichem Bestehen wird den Absolventen das Eidgenössische Fähigkeitszeugnis (EFZ) als Chemie- und Pharmatechnologe verliehen.
Handlungskompetenzbereich Dauer Gewichtung Bewirtschaften von Prozessstoffen 60 Minuten 25 Prozent Handhaben von Energieträgern und Prozessstoffen 30 Minuten 10 Prozent Konfigurieren und Reparieren von Anlagen und Apparaten 60 Minuten 25 Prozent Durchführen von chemischen, biotechnologischen und pharmatechnologischen Prozessen 90 Minuten 40 Prozent Total Schriftliche Prüfungsdauer 240 Minuten 100 Prozent
Was verdient man in der Ausbildung?
Während der Ausbildung zum Chemie- und Pharmatechnologen in der Schweiz variiert der Lohn je nach Lehrjahr. Im ersten Lehrjahr können Auszubildende einen monatlichen Lohn von über 750 Schweizer Franken erwarten. Im zweiten Lehrjahr steigt der Monatsverdienst auf über 900 Schweizer Franken an, während er im dritten Lehrjahr auf über 1’200 Schweizer Franken anwachsen kann. Diese Lohnentwicklung spiegelt die zunehmende Erfahrung und Verantwortung wieder, die Auszubildende im Laufe ihrer Ausbildung übernehmen.
Passt die Ausbildung als Chemie- und Pharmatechnologe zu mir?
Die Ausbildung als Chemie- und Pharmatechnologe passt ideal für Personen, die ein starkes Interesse an Chemie, Biologie und Technologie haben. Wer gerne praktisch arbeitet und Freude an Laborarbeit, sowie an der Analyse von Stoffen hat, findet in diesem Berufsfeld eine passende Herausforderung. Ein ausgeprägtes Verantwortungsbewusstsein für Sicherheit und Qualität ist unerlässlich. Zudem sind Teamfähigkeit, Kommunikationsfähigkeit und die Fähigkeit, komplexe Prozesse zu verstehen und umzusetzen, wichtige Eigenschaften. Auch sollten Interessenten unter Druck präzise arbeiten können.
Chemie- und Pharmatechnologe/-in Stellenangebote
Wie sieht der Berufsalltag als Chemie- und Pharmatechnologe aus?
Der Berufsalltag als Chemie- und Pharmatechnologe beginnt häufig mit der Planung und Organisation der anstehenden Aufgaben. Im Labor werden Proben analysiert, Versuchsreihen durchgeführt und Produktionsprozesse überwacht. Dabei kommen verschiedenste chemische und technologische Verfahren zum Einsatz. Neben der Laborarbeit gehören auch administrative Aufgaben, wie die Dokumentation von Ergebnissen und die Erstellung von Berichten zum Arbeitsalltag. Der Beruf erfordert Präzision, Sorgfalt und Verantwortungsbewusstsein, da Fehler weitreichende Konsequenzen haben können.
Aufgaben als Chemie- und Pharmatechnologe
Chemie- und Pharmatechnologen spielen eine entscheidende Rolle im Produktionsablauf von Medikamenten, Pflanzenschutzmitteln, Farbstoffen und Kosmetika. Sie bereiten den Produktionsablauf vor, steuern und überwachen automatisierte Fabrikationsanlagen. Ihre Aufgaben umfassen das Zusammenbringen von Prozessstoffen, das Sicherstellen der Einhaltung von Parametern, wie Druck und Temperatur, sowie die Überwachung einzelner Prozessschritte, wie chemische Reaktionen und Filtration. Sie beheben Störungen im Ablauf, nehmen Proben für Analysezwecke und protokollieren den gesamten Herstellungsprozess. Dabei achten sie stets auf die Einhaltung von Richtlinien zum Gesundheits-, Umwelt- und Arbeitsschutz.
Wo kann man als Chemie- und Pharmatechnologe arbeiten?
Als Chemie- und Pharmatechnologe bieten sich zahlreiche Anstellungsmöglichkeiten in verschiedenen Branchen an. Dazu gehören pharmazeutische Unternehmen, Chemie- und Biotechnologieunternehmen, Forschungsinstitute, Lebensmittel- und Kosmetikhersteller, sowie Umwelt- und Analytiklabore. Innerhalb dieser Bereiche können Chemie- und Pharmatechnologen in verschiedenen Funktionen tätig sein, von der Produktionsleitung über die Qualitätskontrolle bis hin zur Forschung und Entwicklung neuer Produkte.
Arbeitszeiten als Chemie- und Pharmatechnologe
Die Arbeitszeiten für Chemie- und Pharmatechnologen variieren je nach Arbeitgeber und Tätigkeitsbereich. Oft arbeiten die Fachkräfte in Schicht- oder Gleitzeiten, um den Produktionsbetrieb rund um die Uhr aufrechtzuerhalten. Besonders in der pharmazeutischen Industrie, wo strenge Zeitpläne und Produktionsvorschriften einzuhalten sind, können Arbeitszeiten unregelmässig sein. Dies kann auch Wochenendarbeit oder Nachtarbeit umfassen.
Was verdient man als Chemie- und Pharmatechnologe?
Der Lohn von Chemie- und Pharmatechnologen beträgt zum Berufseinstieg durchschnittlich 75’000 Schweizer Franken pro Jahr. Mit zunehmender Berufserfahrung liegt der mittlere Jahresverdienst der Fachkräfte bei 80’000 Schweizer Franken.
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Welche Berufsperspektiven hat man als Chemie- und Pharmatechnologe?
Als Chemie- und Pharmatechnologe bieten sich in der Schweiz vielfältige Berufsperspektiven. Aufgrund der starken chemischen und pharmazeutischen Industrie des Landes sind qualifizierte Fachkräfte in diesem Bereich gefragt. Mit zunehmender Erfahrung und Spezialisierung eröffnen sich auch Führungsaufgaben und Möglichkeiten zur Weiterentwicklung, wie beispielsweise Teamleiterpositionen oder Projektmanagement. Durch die stetige Nachfrage nach hochwertigen chemischen und pharmazeutischen Produkten sind die Zukunftsaussichten für Chemie- und Pharmatechnologen in der Schweiz äusserst vielversprechend.
Weiterbildung und Fortbildung
Nach erfolgreichem Abschluss der dreijährigen Berufsausbildung als Chemie- und Pharmatechnologe ist eine weitere Option ist das Ablegen der Berufsprüfung (BP) zum Chemie- und Pharmatechniker mit eidgenössischem Fachausweis. Für weiterführende Qualifikationen steht die Höhere Fachprüfung (HFP) offen, die zum Beispiel den Abschluss als Diplomierter Chemietechnologe ermöglicht. Alternativ können Absolventen sich an einer Höheren Fachschule weiterbilden, beispielsweise zum Diplomierten Systemtechniker HF.
Passende Jobs
Passende Jobs in der chemischen Branche findet man bei Medi-Karriere. Hier gibt es Jobs als Chemie- und Pharmatechnologe, Jobs als Chemisch-technischer Assistent und Stellen für Chemiker.