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Während die Arbeit im Labor früher oft als langweilig und „staubig“ galt, hat der Arbeitsplatz heute längst sein „graues Mäuschen“-Image verloren. Fachkräfte aus diesem Bereich sind für die verschiedensten Branchen gefragt und auf Berufseinsteiger warten vielfältigste Aufgaben in einem sich rasant entwickelnden Arbeitsumfeld. Mehr zur Tätigkeit im Labor, beruflichen Möglichkeiten und Verdienstchancen gibt es in diesem Artikel.
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Arbeiten im Labor
Als „Labor“ bezeichnet man einen Arbeitsplatz oder eine Einrichtung, in der eigens geschulte Fachkräfte naturwissenschaftliche, technische oder medizinische Analysen, bzw. ähnliche Untersuchungen oder Experimente durchführen, die ein bestimmtes apparatives Umfeld verlangen. Dabei ist der Arbeitsplatz überaus divers – Laboreinrichtungen finden sich in einer Vielzahl an Fachbereichen, wozu unter anderem folgende gehören:
- Labormedizin
- Humangenetik
- Pharmakologie
- Lebensmittelindustrie
- Umweltlabore
- Textilindustrie
- Biotechnologie
Das unterschiedliche Fachpersonal arbeitet dabei in den Bereichen Forschung, Entwicklung, Kontrolle, Anwendungstechnik oder Diagnostik.
Laborgeräte und Labordiagnostik
Das Arbeitsfeld im Labor hängt grundsätzlich davon ab, um was für ein Labor es sich handelt. Das betrifft auch die Anforderungen hinsichtlich Materialien, Werkzeugen, Geräten sowie Sicherheit und Hygiene. Zu unterscheiden sind hierbei zwei grosse Laborbereiche:
- Medizinische Labore
- Umweltlabore (zum Beispiel: Lebensmittellabore)
Je nach Art des Labors werden unterschiedliche Fachkräfte benötigt (Mediziner, Naturwissenschaftler, Laboranten verschiedener Fachrichtungen) und unterschiedliche Zielsetzungen verfolgt. So kann die Arbeit der Qualitätssicherung und der Forschung dienen, der Kontrolle zur Einhaltung bestimmter Vorgaben oder beispielsweise der Ermittlung der Konzentration von gewissen Inhaltsstoffen.
Labor – Berufe
In medizinischen Laboren können sowohl Fachpersonen mit Hochschulabschluss als auch Personen, die eine Lehre abgeschlossen haben, arbeiten. Folgende Berufe sind häufig vertreten:
- Mediziner (hauptsächlich Labormedizin, Mikrobiologie, Infektiologie, Humangenetik, Hygiene und Umweltmedizin)
- Biologen
- Chemiker
- Bioinformatiker
- Laboranten (Chemie-, Biologie-, Textil- und Farb-Lack-Laboranten)
- Biomedizinische Analytiker
Laborant/in Stellenangebote
In Umwelt – und Lebensmittellaboren werden Umweltproben analysiert (zum Beispiel bei der Entsorgung von Schadstoffen oder der Untersuchung von Bausubstanz) und Rohstoffe auf ihre Zusammensetzung hin überprüft. Auch Farb- und Kunststoffe, Seifen, Parfüms und Kosmetika, Insektizide, Aromen, Dünger, Harze oder Tinte werden in solchen Laboren entwickelt. Hier arbeiten vor allem:
- Chemiker
- Chemie- und Pharmapraktiker
- Biologen
- Ingenieure
- Laboranten
Daneben arbeiten zum Beispiel auch Physiklaboranten in Laboreinrichtungen der Chemie- und Pharmaindustrie sowie im biotechnologischen Bereich. Über eine Weiterbildung bietet sich ausserdem die Möglichkeit, als naturwissenschaftlicher Labortechniker in diesem Arbeitsbereich tätig zu werden. Fachpersonen, die eine leitende Position begleiten wollen, können zudem als Laborleiter arbeiten, wenn sie die entsprechenden Qualifikationen nachweisen können.
Labor – Aufgaben
Die Tätigkeitsfelder in einem Labor sind so vielfältig wie die Fachpersonen, die dort arbeiten. Während Mediziner vor allem Grundlagenforschung betreiben und oft auch beratend tätig sind, organisieren Biologen zum Beispiel die Laborprozesse, die mit der Vervielfältigung und Messung von Erbmaterial zusammenhängen, evaluieren neue Methoden und entwickeln diese weiter.
Chemiker hingegen überwachen und koordinieren die diagnostischen Untersuchungen und werten diese aus (vor allem toxikologische Fragestellungen oder Sachverhalte aus der klinischen Chemie). Bioinformatiker wiederum verarbeiten die Datenmengen, die täglich im Labor entstehen und sind für deren Auswertung zuständig.
Laboranten als weitere wichtige Berufsgruppe sind für viele praktische Aufgaben verantwortlich, die je nach Fachrichtung variieren können. Unter anderem zählen zu ihren Aufgaben:
- Gerätebedienung
- Unterhalt der Laborinfrastruktur
- Versuche mit Zellkulturen, Organismen, Untersuchung von Substanzen
- Probenentnahme
- Entwicklung von chemischen Stoffen
- Analytik und Qualitätskontrolle
- Erstellung von Versuchsprotokollen
Labor – Löhne
Der Lohn von Laborfachkräften in der Schweiz variiert unter anderem je nach gewähltem Berufsbild und persönlicher Qualifikation. Demnach verdienen Laboranten im Median rund 68’000 Schweizer Franken pro Jahr. Lohnempfehlungen von Verbänden oder Vereinbarungen wie bspw. Gesamtarbeitsverträge (GAV) können hiervon jedoch abweichen. Laut GAV der Berner Spitäler und Kliniken liegt der jährliche Lohn der Fachpersonen zum Beispiel zwischen 64’319 und 107’227 Schweizer Franken.
Auch Biomedizinische Analytiker (BMA) werden in dem GAV berücksichtig, wobei die Lohnspanne der Fachpersonen zwischen 69’970 und 117’094 Franken liegt. Betrachtet man die gesamte Schweiz verdienen BMA im Median rund 75’514 Schweizer Franken. Biologen hingegen haben rund 83’500 Franken Bruttolohn im Jahr. Auch Chemiker verdienen mit rund 96’000 Franken im Vergleich deutlich mehr.
Die tatsächliche Höhe des Lohns hängt jedoch auch von weiteren Faktoren ab, wie zum Beispiel der Fachrichtung des Labors, dem Standort und der Unternehmensgrösse.
Passende Jobs im Labor
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- Ausführungsbestimmungen Richtfunktionen GAV Berner Spitäler und Kliniken, https://bern.vpod.ch/... (letztes Abrufdatum: 11.06.2024)
- Lohntabelle GAV Berner Spitäler und Kliniken, https://bern.vpod.ch/... (letztes Abrufdatum: 11.06.2024)
- Volkswirtschaftsdirektion des Kantons Zürich, Amt für Wirtschaft und Arbeit, Lohnbuch 2024, orell füssli
- aprentas, Weiterbildung, https://www.aprentas.com/... (letztes Abrufdatum: 11.06.2024)