Ein Fachmann für Rehatechnik verkauft Hilfsmittel wie Rollstühle für Menschen mit eingeschränkter Mobilität. Fachkräfte reparieren darüber hinaus die Hilfsmittel und passen diese an die individuellen Bedürfnisse der Kunden an. Somit leisten sie einen wichtigen Beitrag zur Förderung von Mobilität. Dieser Artikel beleuchtet alles rund um die Ausbildung, das Berufsbild, Gehalt und Perspektiven des Fachmanns für Rehatechnik.
Was macht man als Fachmann für Rehatechnik?
Ein Fachmann für Rehatechnik ist für Hilfsmittel für Menschen mit beeinträchtigter Mobilität zuständig. Er verkauft Geräte wie Rollstühle, repariert sie und passt sie auf die Bedürfnisse der Kunden an. Mit ihrem Job tragen die Fachkräfte zum Komfort und einer besseren Lebenssituation von Menschen mit Mobilitätsstörungen bei.
Wie läuft die Berufsprüfung zum Fachmann für Rehatechnik ab?
Wer Fachmann für Rehatechnik werden will, muss eine Berufsprüfung (BP) ablegen. Zur Vorbereitung darauf bieten Bildungszentren Module oder Lehrgänge an, in denen das nötige Wissen erworben wird. Die Kurse, verteilt auf drei Module, finden meist innerhalb eines Jahres berufsbegleitend statt. Nach erfolgreichem Ablegen der Berufsprüfung erhalten Prüflinge die Berufsbezeichnung Fachmann für Rehatechnik mit eidgenössischem Fachausweis.
Voraussetzungen für das Ablegen der Berufsprüfung
Die Berufsprüfung im Bereich Rehatechnik baut auf bereits vorhandenem Fachwissen im Rehabilitationssektor auf. Daher müssen angehende Rehatechniker eine abgeschlossene Ausbildung, eine eidgenössische Maturität, ein eidgenössisches Fähigkeitszeugnis oder einen gleichwertigen Abschluss vorweisen können. Zudem ist eine mindestens zweijährige Berufserfahrung in einem Rehabetrieb eine Bedingung für die Teilnahme an der Berufsprüfung. Voraussetzung ist zudem der Abschluss der jeweiligen Module aus den Lehrgängen des Vorbereitungskurses.
Dauer und Aufbau der Berufsprüfung
Die Berufsprüfung zum Fachmann für Rehatechnik dauert insgesamt 4 Stunden und 45 Minuten und besteht aus vier Prüfungsteilen. Dabei sind sowohl praktische, mündliche und schriftliche Aufgabenteile in der Prüfung vorgesehen. Um an der Berufsprüfung teilnehmen zu können, müssen angehende Rehatechniker in allen drei vorgegebenen Fachmodulen einen Abschluss erreicht haben. Voraussetzungen hierbei sind die erfolgreiche Absolvierung folgender Module:
Modul | Inhalte | Abschlussprüfung |
Modul 1: Medizinisches Erfassen und Verstehen |
| 2,5 Stunden schriftliche Prüfung |
Modul 2: Fachwissen |
| 2,5 Stunden schriftliche Prüfung |
Modul 3: Rollstuhlversorgung |
| 5 Stunden schriftliche Prüfung |
Pro Ausbildungsmonat finden jeweils drei Unterrichtstage statt, die auf Freitage und Samstage verteilt sind. Im ersten und zweiten Trimester lernen die Kursteilnehmer an Bildungsinstituten, das dritte Trimester findet in Hilfsmittel- und Therapiezentren statt.
Inhalte der Berufsprüfung
Die Berufsprüfung zum Fachmann für Rehatechnik wird durch die Schweizer Eidgenossenschaft geregelt. Diese legt fest, welche Inhalte in welcher Zeitspanne abgefragt werden. Die Berufsprüfung läuft dabei nach folgendem Schema ab:
Prüfungsteil | Inhalt | Dauer |
Facharbeit |
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Berufskenntnisse |
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Hilfsmittelversorgung |
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Rollstuhlversorgung |
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Was verdient man in der Vorbereitungszeit zur Berufsprüfung?
Der Lehrgang in Vorbereitung zur Berufsprüfung wird nicht vergütet. Stattdessen müssen Teilnehmer eine Gebühr entrichten. Die Kosten betragen 3’400 Franken für Mitglieder des Schweizer Medizintechnikverbands Swiss Medtech und 3’700 Franken für Nichtmitglieder. Hinzu kommen 750 Franken für das eigentliche Ablegen der Berufsprüfung und weitere 50 Franken für die Bestellung des Fachausweises. Kursteilnehmer erhalten aber einen Zuschuss vom Bund über 50 Prozent der Kosten für Vorbereitungskurse zu eidgenössischen Berufsprüfungen und Höheren Fachprüfungen.
Passt die Berufsprüfung als Fachmann für Rehatechnik zu mir?
Wer sich für die Weiterbildung zum Fachmann für Rehatechnik entscheidet, sollte ein hohes allgemeines Interesse am Gesundheits- und Rehabilitationsbereich haben. Neben den fachlichen Voraussetzungen sollten Interessenten folgendes mitbringen:
- Kontaktfreude und Kommunikationsfähigkeit
- Einfühlungsvermögen
- Dienstleistungsbewusstsein
- Verkaufsgeschick
- Gute Beobachtungsgabe
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Wie sieht der Berufsalltag als Fachmann für Rehatechnik aus?
Fachkräfte im Bereich Rehatechnik haben einen engen beruflichen Kontakt zu Menschen. Sie müssen bei der Arbeit auf die Bedürfnisse ihrer Kunden eingehen und Hilfsmittel zur Mobilitätssteigerung entsprechend anpassen. So tragen die Fachkräfte einen wichtigen Teil dazu bei, das Wohlbefinden von Menschen mit Einschränkungen zu verbessern. Dabei erfordert der Job ein hohes Einfühlungsvermögen. Der Beruf bildet eine Schnittstelle zwischen der Dienstleistungs- und Verkaufsbranche.
Aufgaben als Fachmann für Rehatechnik
Fachkräfte für Rehatechnik verkaufen, reparieren und optimieren Hilfsmittel für Menschen mit eingeschränkter Mobilität. Darüber hinaus formulieren sie Rehabilitationsziele, beraten Kunden bezüglich möglicher Versorgungsmaßnahmen und erstellen einen entsprechenden Plan. Dann entscheiden sie über die Verwendung der richtigen Materialien für die Herstellung gewünschter Hilfsmittel. Ein Fachmann für Rehatechnik muss dabei immer die Wirtschaftlichkeit der entsprechenden Maßnahmen gewährleisten. Dazu erstellt er Offerten, prüft Depotvorräte und holt Kostengutsprachen ein.
Wo kann man als Fachmann für Rehatechnik arbeiten?
Rehatechniker erhalten ihre Aufträge meist von Pflege- oder Therapiezentren, manchmal auch von Betroffenen selbst. Die Fachkräfte arbeiten dazu in Krankenhäusern oder Rehakliniken, Pflegeeinrichtungen oder Sanitätshäusern.
Arbeitszeiten als Fachmann für Rehatechnik
Die Arbeitszeiten eines Fachmanns für Rehatechnik richten sich nach dem Arbeitsort. Wer in Sanitätshäusern oder Geschäften arbeitet, folgt dabei den Öffnungszeiten, die sich meist auf Werktage erstrecken. In Ausnahmefällen ist auch ein Einsatz an Wochenenden und Feiertagen nötig.
Was verdient man als Fachmann für Rehatechnik?
Fachkräfte im Bereich Rehatechnik verdienen in der Schweiz durchschnittlich 78’200 Schweizer Franken pro Jahr. Bei zwölf Monatsgehältern ergeben sich daraus rund 6’500 Franken monatlich.
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Welche Berufsperspektiven hat man als Fachmann für Rehatechnik?
In einer stetig alternden Bevölkerung werden geschulte Fachleute im Gesundheitsbereich immer mehr gefragt sein. Der Beruf beinhaltet sowohl handwerkliche, als auch verkäuferische Elemente. Ein hoher Fokus liegt dabei auf der Dienstleistung. Der Fachmann für Rehatechnik positioniert sich mit einer entsprechenden Ausbildung gleich in zwei gefragten Fachbereichen: dem Handwerk und dem Verkauf. Somit sind die Fachkräfte für die Zukunft gut gewappnet und stets gefragt. Außerdem ermöglichen Weiterbildungen in vielen verschiedenen Bereichen eine Neuorientierung oder den erleichterten Einstieg in andere Branchen.
Weiterbildung und Fortbildung
Als gelernte Fachkraft für Rehatechnik durchläuft man eine Basisausbildung, auf der eine weiterführende Karriere aufgebaut werden kann. Wer sich im Rehabereich weiterentwickeln möchte, kann beispielsweise eine anschließende Ausbildung zum Orthopädisten absolvieren und somit für den gesamten Herstellungsprozess medizinischer Prothesen verantwortlich sein. Auch eine Umschulung zum Medizinproduktetechnologen kann eine sinnvolle Option sein, wenn Fachkräfte noch stärker in den medizinischen Bereich eintauchen möchten. Ebenso können Schulungen im Verkaufsbereich das kaufmännische Wissen erweitern und leitende Posten ermöglichen.
Passende Jobs
Passende Jobs im Rehabilitationsbereich finden sich bei Medi-Karriere. Hier finden sich Jobs als Fachmann für Rehatechnik, Stellen als Orthopädist und weitere Jobs als Medizintechniker.
- Fachmann für Rehatechnik, https://www.feusi.ch/... (Abrufdatum: 10.07.2024)
- Schweizer Eidgenossenschaft, Fachmann für Rehatechnik mit eidgenössischem Fachausweis, https://www.becc.admin.ch/... (Abrufdatum: 10.07.2024)
- Fachmann für Rehatechnik mit eidgenössischem Fachausweis, https://www.swiss-medtech.ch/... (Abrufdatum: 10.07.2024)