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Der medizinische Fachbegriff Arthritis ist ein Oberbegriff für die entzündliche Erkrankung eines oder mehrerer Gelenke und setzt sich aus dem griechischen Wort „arthron“ für „Gelenk, Glied“ und der Endung -itis für Entzündung zusammen. In der Schweiz zählt die rheumatoide Arthritis (kurz RA) dabei zur häufigsten entzündlichen Erkrankung der Gelenke – ungefähr 85´000 Menschen sind hiervon betroffen. Auch weltweit ist diese neben der entzündlich aktivierten Arthrose führend – 0,5 bis ein Prozent der Bevölkerung sind betroffen. Wissenswertes zum Thema Arthritis, den Arthritis-Formen, deren Symptomen und Ursachen gibt es daher im folgenden Beitrag.
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Arthritis – Definition
Die Bezeichnung Arthritis ist ein Oberbegriff für die entzündliche Erkrankung eines oder mehrerer Gelenke. Es handelt sich hierbei um eine Entzündungsreaktion im Gelenkraum und der ihn begrenzenden Synovialmembran (Schleimhaut, die Teil der Gelenkkapsel ist und die Gelenke von innen auskleidet), welche mit Gelenkschmerz und Gelenkschwellung einher geht.
Erkrankungen des Bewegungsapparates, auch als muskuloskelettale Krankheiten bezeichnet, sind dabei die häufigsten Erkrankungen in der Schweiz und haben neben Einschränkungen in der Lebensqualität der Betroffenen auch die höchsten direkten (Behandlungskosten) sowie indirekten Gesundheitskosten (zum Beispiel Arbeitsunfälle) zu Folge.
Arthritis – Ursache
Die Ursachen für Arthritiden (Gelenkentzündungen) sind vielfältig, wobei zwischen einer infektiös und einer nicht-infektionsbedingten Form unterschieden werden kann. Die nachfolgend aufgeführten Arthritis-Ursachen werden dabei noch einmal genauer unterschieden.
Bei der infektiösen Arthritis handelt es sich um eine durch Erreger verursachte Arthritis. Diese wird in folgende Unterformen unterschieden:
- Infektiöse Arthritis: Bei dieser Form gelangen Keime durch eine Verletzung oder über die Blutbahn (hämatogene Streuung) in das Gelenk und lösen die Entzündungsreaktion aus. In den meisten Fällen handelt es sich um bakterielle Erreger (bakterielle Arthritis), zum Beispiel Staphylokokken oder Neisserien. Weitere Bezeichnungen sind septische und eitrige Arthritis.
- Postinfektiöse (Reaktive) Arthritis: Hierbei handelt es sich um eine entzündliche Zweiterkrankung der Gelenke, welche einige Tage bis mehrere Wochen nach einer bakteriellen Erkrankung des Magen-Darm-Trakts oder der Harnröhre auftritt.
Eine nicht-infektionsbedingte Arthritis wird – wie aus dem Begriff hervorgeht – nicht durch Erreger verursacht und kann beispielhaft unter anderem verursacht werden durch/als:
- Rheumatisch bedingte Arthritis
- Arthritis bei Stoffwechselerkrankungen
- Arthritis bei Arthrose (sogenannte aktivierte Arthrose)
Rheumatoide Arthritis (RA)
Bei der rheumatoiden Arthritis (RA) handelt es sich um eine chronisch-entzündliche Autoimmunerkrankung unbekannter Ursache, die sehr variabel ist und meist in Schüben verläuft. Es liegt hierbei eine Fehlsteuerung des Immunsystems vor: fälschlicherweise werden körpereigene Strukturen angegriffen und zerstört. Die RA betrifft dabei zunächst kleinere Gelenke der Extremitäten (Zehen und Finger) bei in der Regel symmetrischem Befall und breitet sich im fortgeschrittenen Krankheitsstadium auf immer mehr und grössere Gelenke, wie Ellenbogen, Schultern, Hüft-, Knie- und Sprunggelenke aus. Eine Ausdehnung der Entzündungsreaktion auf die Sehnenscheiden sowie Schleimbeutel ist ebenfalls möglich. Im Verlauf können auch innere Organe und ganze Organsysteme geschädigt werden.
Die rheumatoide Arthritis stellt die häufigste chronisch-entzündliche Erkrankung der Gelenke dar und betrifft in der Schweiz etwa ein Prozent der Bevölkerung. Die Erkrankung kann hierbei in jeder Altersstufe auftreten, vor allem jedoch zwischen dem 30. und 50. Lebensjahr, wobei Frauen etwa dreimal häufiger betroffen sind als Männer. Typische Symptome sind unter anderem:
- nächtliche und morgendliche Schmerzen der Gelenke
- Morgensteifigkeit der Gelenke bei einer Dauer von mehr als 15 Minuten
- Schwellung der Gelenke, typisch vor allem in den Fingergrund- (MCP-Gelenke) und den Fingermittelgelenken (PIP-Gelenke)
- Allgemeines Krankheitsgefühl
- Müdigkeit und Erschöpfung
Eine frühere Bezeichnung der rheumatoiden Arthritis, die mittlerweile als veraltet gilt, lautet „chronische Polyarthritis“ – es handelt sich um eine Gelenkentzündung in mehreren Gelenken. Im englischen Sprachgebrauch ist ausschliesslich von „Rheumatoid Arthritis“, dessen Abkürzung RA international Verwendung findet, die Rede, weshalb sich die Bezeichnung „rheumatoide Arthritis“ zunehmend durchgesetzt hat.
Zu den Risikofaktoren, die die Entstehung dieser begünstigen, zählen unter anderem:
- bestimmte Viren und Bakterien (vermutet wird eine Immunreaktion auf einen unbekannten Infekt bei genetischer Disposition)
- erbliche Faktoren
- Übergewicht
- Rauchen
- Schlechte Mundhygiene (Parodontitis)
Infektiöse Arthritis
Eine bakterielle Arthritis entwickelt sich innerhalb weniger Stunden und wird meist von hohem Fieber, Schüttelfrost und Abgeschlagenheit begleitet. Diese kann durch Verzögerung der Diagnose und Therapie zur Destruktion (Zerstörung) der Gelenkstrukturen und folglich zur Funktionseinschränkung des Gelenks führen. Unbehandelt ist die Erkrankung lebensbedrohlich. Die Therapie besteht aus einer Gelenkdrainage zur Entfernung des Eiters und einer intravenösen Gabe von Antibiotika gegen die bakterielle Infektion.
Neben Bakterien können auch andere Erreger (Pilze, Mykobakterien, Parasiten, Viren) eine infektiöse Arthritis verursachen. Eine durch Viren ausgelöste Arthritis verläuft prognostisch günstiger, da diese meist nicht zur Gelenkdestruktion führt und selbstlimitierend ist. Darüber hinaus kann als Besonderheit auch die durch Borrelien (durch Zecken übertragener bakterieller Erreger Borrelia burgdorferi) ausgelöste Arthritis, die meist nur ein Gelenk mit ausgeprägter Ergussbildung betrifft, genannt werden.
Postinfektiöse Arthritis
Die postinfektiöse Arthritis, auch als reaktive Arthritis bezeichnet, stellt eine entzündliche Zweiterkrankung der Gelenke wenige Tage bis mehrere Wochen nach einer bakteriellen Erkrankung des Magen-Darm-Trakts oder der Harnröhre dar. Betroffen sind in der Regel nur wenige Gelenke der unteren Extremität, häufig vor allem das Kniegelenk. Die Arthritis kann asymmetrisch und eventuell wandernd auftreten. In den meisten Fällen ist die Erkrankung selbstlimitierend und heilt spontan aus.
Arthritis durch Stoffwechselerkrankungen
Unter den Stoffwechselerkrankungen stellt Gicht den häufigsten Auslöser von Arthritis dar. Bei einem sogenannten Gichtanfall ist in der Regel nur ein einzelnes Gelenk betroffen, insbesondere das Grundgelenk des grossen Zehs. Durch überschüssige Harnsäure, die sich als Kristall in Gelenk und Knorpel einlagert (Kristallarthropathie), kommt es zu einer Reizung der Gelenkinnenhaut, wodurch die schmerzhafte Arthritis hervorgerufen wird.
An Gicht erkranken hauptsächlich Männer. Zu den Risikofaktoren gehören hierbei unter anderem eine familiäre Vorbelastung, purinreiche Nahrung sowie Alkoholmissbrauch.
Aktivierte Arthrose als Ursache
Eine Arthritis stellt immer eine Entzündung eines oder mehrerer Gelenke dar und ist von der Arthrose, die auch mit Gelenkschmerzen, aber ohne Gelenkschwellung einhergeht, abzugrenzen. Zum Vergleich: die Arthrose ist eine degenerative Gelenkserkrankung, die durch langjährige Belastung zu einem Gelenkverschleiss führt. Besonders betroffen von einer Arthrose sind zum Beispiel das Hüftgelenk (Hüftgelenksarthrose) und das Kniegelenk (Kniegelenksarthrose).
Wichtig zu erwähnen ist trotz allem die Überschneidung von Arthrose und Arthritis: Ein von Arthrose befallenes Gelenk kann sich nämlich im Verlauf entzünden und wird als aktivierte Arthrose bezeichnet. Eine aktivierte Arthrose kommt zustande, wenn abgeriebenes Knochen- oder Knorpelmaterial eine Entzündung im Gelenk verursacht. In dem Fall klagt der/die Patient/in über Gelenkschmerzen und das Gelenk ist geschwollen. Die aktivierte Arthrose ist damit eine Arthritis und eine wichtige Differentialdiagnose anderer entzündlicher Gelenkerkrankungen.
Weitere Formen
Darüber hinaus können beispielhaft noch weitere Arthritis-Formen genannt werden, zu denen unter anderem folgende gehören:
- Psoriasis-Arthritis (kurz PsA): Diese Form wird auch als Schuppenflechte-Arthritis bezeichnet, ist eine chronisch-entzündliche Gelenkerkrankung und zählt zu den Autoimmunerkrankungen. Bei einer Schuppenflechte (Psoriasis) handelt es sich um rötliche, schuppende Hautveränderungen, die jucken können und typischerweise in Schüben in Erscheinung treten. Die PsA kann zusammen oder in Folge einer Schuppenflechte auftreten.
- Juvenile idiopathische Arthritis: Bei dieser kurz auch als JIA bezeichneten Form handelt es sich um eine chronisch-entzündliche Autoimmunerkrankung im Kindesalter unbekannter Ursache.
- Spondylarthritiden: Unter Spondyloarthritis versteht man eine chronisch entzündliche Erkrankung der Wirbelsäule und der peripheren Gelenke.
Viele der oben genannten Krankheitsbilder entwickeln sich über Wochen bis Monate (mit Ausnahme der infektiösen Arthritis durch Bakterien), sodass zunächst nur Gelenkschmerz wahrnehmbar, aber noch keine Gelenkschwellung tastbar ist. Schmerzen in Ruhe stellen somit ein wichtiges Warnzeichen dar und können auf das Vorliegen einer entzündlich Gelenkerkrankung hinweisen. Darüber hinaus bieten Verlauf, typische Merkmale, Befallmuster und Lokalisation Hinweise auf die jeweilige Arthritis-Form.
Arthritis – Arten
Die verschiedenen Arten von Arthritiden lassen sich nicht nur nach der Ursache unterscheiden, sondern können auch anhand folgender weiterer Merkmale eingeteilt werden:
- Arthritis nach Verlauf: Unterschieden werden kann zwischen einer akuten und einer chronischen Arthritis. Während die akute Form rasch auftretend ist und unter anderem durch Mikroorganismen verursacht werden kann sowie schnellstmöglich abgeklärt werden sollte, ist die chronische Art eine langanhaltende Gelenkentzündung, die immer wieder kehrt und im Rahmen verschiedener Grunderkrankungen auftreten kann.
- Arthritis nach Befallmuster: Eine Arthritis kann sich voranschreitend auf die Gelenke ausbreiten, sodass unterschieden wird zwischen Monoarthritis (ein Gelenk ist entzündet), Oligoarthritis (zwei bis vier Gelenke sind entzündet) und Polyarthritis (mehr als vier Gelenke sind entzündet)
- Arthritis nach Lokalisation: Zu den wichtigen Arthritis-Formen nach Lokalisation gehören die Coxitis (Hüftgelenk entzündet), Gonarthritis (Kniegelenk entzündet), Periarthritis humeroscapularis (Schultergelenk entzündet) und Sakroiliitis (Kreuz-Darmbein-Gelenk (Iliosakralgelenk) entzündet)
Arthritis vorbeugen
Eine allgemeine Arthritis-Prophylaxe existiert nicht, sodass immer auch die Ursache berücksichtigt werden sollte. Ist diese zum Beispiel Folge einer Stoffwechselerkrankung (beispielsweise Gicht) kann die pflanzenbasierte Kost eine vorbeugende Massnahme darstellen.
Bei einer RA ist die Ursache nicht abschliessend geklärt, weshalb sich dieser auch nur begrenzt vorbeugen lässt. Zudem spielen auch die genetische Disposition sowie eine hormonelle Komponente (das weibliche Geschlecht ist dreimal häufiger betroffen) für die Entstehung des Krankheitsbildes eine Rolle. Gesichert ist, dass der Krankheitsverlauf durch Übergewicht und Rauchen beschleunigt und verschlimmert wird. Durch Normalisierung des Körpergewichts und Verzicht auf Rauchen kann somit vorbeugend entgegengewirkt werden.
Arthritis – Symptome
Eine Arthritis wird von Gelenkschmerzen mit Gelenkschwellung begleitet. Dabei lassen sich verschiedene Krankheitszeichen (Kardinalsymptome), die auf eine Entzündung hinweisen, beobachten. Hierzu gehören unter anderem Schmerzen (Dolor), Rötung (Rubor), Überwärmung (Calor), Schwellung (Tumor) und eine eingeschränkte Funktion/ erschwerte Bewegung (Functio laesa). Zudem kann sich auch Flüssigkeit im Gelenk ansammeln (Gelenkergussbildung).
Arthritis – Diagnose
In einem ausführlichen Anamnesegespräch können durch gezielte Fragen Hinweise gewonnen werden, die wegweisend für die Diagnosestellung einer Arthritis sind. Folgende Informationen zu den Beschwerden sind hierbei relevant:
- Wie lange bestehen die Schmerzen?
- Wann sind die Schmerzen besonders stark?
- Besteht Ruheschmerz?
- Sind die betroffenen Gelenke in ihrer Beweglichkeit eingeschränkt oder voll beweglich?
- Besteht Fieber oder andere Entzündungssymptome?
- Gibt es Vorerkrankungen und werden regelmässig Medikamente eingenommen?
- Gab es Verletzungen oder operative Eingriffe, die mit den Gelenkbeschwerden in Zusammenhang gebracht werden können?
Weitere Untersuchungen dienen zudem der Abklärung der genauen Ursache der Erkrankung, um die optimalen Therapieansätze einleiten zu können.
Methoden der Diagnostik
Zur Diagnostik einer Arthritis gibt es unterschiedliche Verfahren. Nachfolgend aufgelistet sind daher die Methoden im Überblick:
- Anamnese (Gespräch zur Krankengeschichte des/-r Patienten/-in)
- Körperliche Untersuchung: Inspektion (Betrachtung) nach Rötung, Schwellung und möglicher Gelenkergussbildung; Palpation (manuelles Tasten) und Durchführung von Beweglichkeits-Tests
- Blutuntersuchung: Bestimmung von Entzündungswerte und gegebenenfalls Bestimmung weiterer Werte, zum Beispiel bei Verdacht auf rheumatische Erkrankungen oder Verdacht auf Gicht, hierzu gehören unter anderem Leukozyten (weisse Blutkörperchen), CRP (C-reaktives Protein), BSG (Blutsenkungsgeschwindigkeit), Rheumafaktoren; CCP-Antikörper und der Harnsäurewert
- Bildgebende Verfahren: Ultraschalluntersuchung zur Darstellung von Ergüssen und Entzündungen, Röntgenuntersuchung zur Darstellung von Veränderungen am Knochen, Computertomographie (CT) und Magnetresonanztomographie (MRT))
- Punktion des Gelenkerguss: Entnahme von Gelenkflüssigkeit, die im Labor auf fremde Erreger untersucht wird
Arthritis – Behandlung
Eine allgemeine Arthritis-Behandlung existiert nicht. Der Therapieansatz richtet sich nach der Ursache der Gelenkentzündung. Ein Therapiekonzept aus unterschiedlichen Fachdisziplinen, zum Beispiel Rheumatologie, Orthopädie, Strahlentherapie und alternative Medizin, ist für eine umfassende Behandlung allerdings zielführend.
Im Folgenden werden beispielhaft daher einige Ansätze an Therapien in Abhängigkeit der Ursache der Gelenkentzündung genannt. Eine RA ist dabei nicht heilbar, eine frühzeitige medikamentöse Therapie (sogenannte Anti-Rheumatika) kann jedoch über einen günstigen Krankheitsverlauf bestimmen und das Fortschreiten der Krankheit verzögern. Darüber hinaus ist die Patientenschulung bezüglich Informationen zu Krankheitsbild, Behandlung und Krankheitsmanagement wichtig.
Bei einer infektiösen Arthritis, die meist durch bakterielle Erreger hervorgerufen wird, bedarf es einer antibiotischen Therapie. Sofern sich bereits eine grösserer Eitermenge im Gelenk angesammelt hat, muss der Eiter entfernt (Gelenkdrainage) und das Gelenk saniert werden.
Auch eine postinfektiöse (reaktive) Arthritis wird vor allem medikamentös therapiert – Antibiotika, Entzündungshemmer, Schmerzmittel, Kortison und weitere Arzneimittel können hierbei genannt werden. In den meisten Fällen heilt eine postinfektiöse (reaktive) Arthritis spontan von selbst aus.
Ist die Erkrankung auf einen Gichtanfall zurückzuführen, wird im akuten Gichtanfall mit entzündungshemmenden und schmerzstillenden Medikamenten behandelt. Weitere Gichtanfälle können durch eine spezielle Ernährung vorgebeugt werden. Eine medikamentöse Einnahme kann zudem den Harnsäurespiegel im Blut regulieren, damit sich überschüssige Harnsäure nicht mehr als Kristall in Gelenk und Knorpel einlagern kann.
Ernährung bei Arthritis
In Abhängigkeit von der genauen Ursache einer Arthritis können auch Ernährungsempfehlungen ausgesprochen werden. Bei einer Gicht-Arthritis ist, wie bereits erwähnt, eine spezielle Ernährung indiziert. Empfohlen wird hierbei eine purinarme Kost (weniger als 300 Milligramm Purin pro Tag): vor allem der Verzehr von Fleisch und Schalentieren sollte reduziert werden. Darüber hinaus wird empfohlen auf Alkohol zu verzichten und fructosehaltige Getränke zu meiden.
Eine sogenannte entzündungshemmende Ernährung kann darüber hinaus Beschwerden mildern. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) nennt dabei verschiedene Tipps für eine entzündungshemmende Ernährung. Empfohlen wird unter anderem, den Verzehr von fettreichen, tierischen Lebensmitteln wie Schweineschmalz, Schweineleber, Eigelb oder fettreiche Fleisch- und Wurstsorten zu meiden, bei Milchprodukten fettarme Varianten zu wählen und regelmässig Nahrungsmittel zu verzehren, die reich an Omega-3 Fettsäuren sind (zum Beispiel Makrele, Lachs und Hering sowie Raps-, Soja-, Walnuss- und Leinöl). Ausserdem sollten regelmässig kleinere Portionen Obst oder Gemüse gegessen und Alkohol gemieden werden.
Weitere Behandlungsmöglichkeiten
Neben medikamentösen Behandlungsmöglichkeiten und Ernährungsempfehlungen können weitere Möglichkeiten der Behandlung genannt werden. Hierzu zählen unter anderem Bewegung in Form von gelenkschonendem Sport, Physiotherapie, um die Funktion der Gelenke zu erhalten und den Muskelabbau zu verhindern sowie Massagen und Ergotherapie, um eine Gelenkversteifung zu verhindern. Auch operative Eingriffe beim Versagen konservativer Behandlungskonzepte sind möglich.
Arthritis – Begleiterkrankungen
Die rheumatoide Arthritis (RA) ist die häufigste entzündliche Erkrankung der Gelenke und kann mit weiteren Erkrankungen (Komorbiditäten) in Verbindung gebracht werden. Folgende Begleiterkrankungen sind im Rahmen einer rheumatoiden Arthritis unter anderem zu nennen:
- Infektionen (vor allem pulmonal (das Lungengewebe betreffend): Interstitielle Lungenerkrankung (RA-assoziierte ILD oder kurz RA-ILD)
- Entstehung einer Arteriosklerose (Ablagerungen in den Blutgefässen)
- (sekundäre) Osteoporose (Knochenschwund), die das Risiko für Knochenbrüche erhöht
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Häufige Fragen
- Wie behandelt man eine Arthritis?
- Wie behandelt man rheumatoide Arthritis?
- Was darf man nicht essen, wenn man Arthritis hat?
- Welche Symptome hat man bei Psoriasis Arthritis?
Die Therapie einer Arthritis richtet sich nach der Ursache. Sowohl in der Diagnostik als auch in der Therapie ist interdisziplinäre Expertise gefordert. Die Zusammenarbeit unterschiedlichen Fachdisziplinen, zum Beispiel Rheumatologie, Orthopädie, Strahlentherapie und alternative Medizin sowie Physio- und Ergotherapie und Ernährungsberatung, ist für eine umfassende Arthritis-Behandlung erfolgsversprechend.
Die Behandlung der rheumatoiden Arthritis (RA) besteht vor allem aus einer medikamentösen Therapie. Im akuten Schub kommen Glucocorticoide (Kortison) sowie entzündungshemmende und schmerzstillende Medikamente zum Einsatz, während die langfristige Therapie aus Basistherapeutika (zum Beispiel mit Methotrexat) besteht.
Bei Arthritis wird eine entzündungshemmende Ernährung empfohlen. Einzuschränken sind der Fleischkonsum (insbesondere rotes Fleisch und Wurstwaren enthalten entzündungsfördernde Arachidonsäure) und der Konsum zuckerhaltiger Lebensmittel, die ebenfalls Entzündungen fördern.
Eine Gelenkentzündung kann im Rahmen einer Psoriasis (Schuppenflechte) auftreten. Am häufigsten sind typischerweise die kleinen Gelenke der Extremitäten, vor allem Fingerend- und Fingermittelgelenke betroffen.
- Swiss Medical Forum, Die Septische Arthritis bei Erwachsenen, https://medicalforum.ch/... (Abrufdatum: 23.02.2023)
- Bundesamt für Gesundheit BAG, Erkrankungen des Bewegungsapparats, https://www.bag.admin.ch/... (Abrufdatum: 23.02.2023)
- gesundheit-heute.ch, Rheumatoide Arthritis, https://gesundheit-heute.ch/... (Abrufdatum: 23.02.2023)
- MSD, Autoimmunerkrankungen, https://www.msd-gesundheit.ch/... (Abrufdatum: 23.02.2023)
- MSD, Was ist rheumatoide Arthritis?, https://www.msd-gesundheit.ch/... (Abrufdatum: 23.02.2023)
- Schweizerische Polyarthritiker-Vereinigung, Krankheitsbilder, https://www.arthritis.ch/... (Abrufdatum: 23.02.2023)