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Die Hydrotherapie, auch Wasserheilkunde oder Hydropathie, ist eine natürliche Therapieform, die immer beliebter wird. Die Methode nutzt dabei das heilende Potential von Wasser, um Schmerzen zu lindern, Entzündungen zu reduzieren oder auch Entspannung zu fördern. Obwohl die Wassertherapie bereits seit Jahrhunderten verwendet wird, gewinnt diese heutzutage weiter an Bedeutung, da immer mehr Menschen nach alternativen und ganzheitlichen Behandlungsmöglichkeiten suchen. In diesem Artikel gibt es alles Wissenswerte über die Anwendungen und Vorteile der Hydrotherapie.
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Hydrotherapie – Was ist das?
Unter dem Begriff Hydrotherapie werden alle Behandlungsmethoden zusammengefasst, die mit Hilfe von Wasser in all seinen verschiedenen Aggregatzuständen, heilende Effekte bei akuten oder chronischen Erkrankungen zu erzielen versuchen. Dazu zählen beispielsweise Heilbäder, Dampfbehandlungen, Kneipp-Anwendungen, Massagen mit Wasserdruck, Aufgüsse und Ähnliches.
In beinahe allen Kulturen kommt dem Wasser und seiner therapeutischen Anwendung seit jeher eine grosse Bedeutung zu. Bereits seit Jahrtausenden sind beispielsweise Thermalbäder, Waschungen oder andere Anwendung des heute als Hydrotherapie zusammengefassten Bereichs beschrieben.
Die systematische Benennung und Einführung der heutigen Hydrotherapie erfolgte dann im Laufe des 17. Jahrhunderts. Ein bekannter Vertreter von Heilanwendungen mit Hilfe von Wasser war zum Beispiel Sebastian Kneipp, der später auch seine eigene Therapieform, die Kneipp-Therapie, etablierte.
Hydrotherapie – Funktionsweise
Die Wirkung von Wasser hängt stark davon ab, in welcher Form es zum Einsatz kommt. Kaltes Wasser kann beispielsweise Entzündungen hemmen, die Durchblutung der inneren Organe anregen und belebend wirken. Warmes Wasser hingegen kann zur Entspannung beitragen und fördert die Durchblutung der Haut und der Muskulatur.
Wasser ist dabei nicht nur überlebenswichtig, weil es die Flüssigkeitsversorgung sicherstellt, sondern härtet den Körper darüber hinaus ab, stärkt das Immunsystem und schützt die Schleimhäute vor Austrocknung. Ausserdem fördert Wasser die Ausscheidung von unbrauchbaren Substanzen und Giften aus dem Körper.
Je nach vorliegender Grunderkrankung kann Wasser beispielsweise Fieber-, Entzündungs- oder Schmerzereignisse lindern, wenn es als wärmendes beziehungsweise kühlendes Medium auf die betroffenen Stellen aufgelegt wird (zum Beispiel als Wadenwickel, „heisse Rolle“).
Hydromassagen, also Massagen mit Hilfe von Wasserdruck, können zudem schmerzhafte Verspannungen lösen. Im Rahmen der Hydrotherapie kann Wasser jedoch nicht nur von aussen auf den Körper einwirken, sondern kommt auch innerlich, beispielsweise durch den Konsum von Heilwässern, zur Anwendung.
Nebenwirkungen
Die Hydrotherapie ist in der Regel eine sehr risikoarme Therapieform, welche nur selten schwere Komplikationen auslöst. Dennoch können bestimmte Erkrankungen eine Kontraindikation für die Anwendung mancher Therapieformen aus dem Bereich der Hydrotherapie darstellen.
Kneipp-Behandlungen beziehungsweise bestimmte Therapien mit Wasser können beispielsweise eine starke Belastung für das Herz-Kreislauf-System und die Atmung darstellen. Daher sollten Personen mit bestimmten Vorerkrankungen, wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Leber- und Nierenerkrankungen, aktiven Infekten oder Schilddrüsenfunktionsstörungen, eine geplante Anwendung immer mit dem/-r behandelnden Arzt/Ärztin besprechen.
Hydrotherapie – Formen
Bei der Hydrotherapie kommt Wasser in verschiedenen Temperaturen und Aggregatzuständen innerlich oder äusserlich zur Anwendung. Zu den möglichen Anwendungsformen gehören zum Beispiel feuchte Tücher, die als Wickel eingesetzt werden, Abreibungen durch kreisförmige Bewegungen mit angefeuchteten Handschuhen oder das sogenannte Wassertreten in kühlem Wasser. Weitere Formen der Wasseranwendungen sind ausserdem:
- Bäder: Das Baden des Körpers oder einzelner Körperteile in verschiedenen Wannen, Pools oder im Meer, zählt zur Therapieform der Hydrotherapie-Bäder. Hierzu gehören unter anderem Thermalbäder, Meereswasser-Bäder und Bäder mit bestimmten Zusätzen oder ätherischen Ölen, die auf die Gesundheit einen positiven Einfluss haben können.
- Güsse: Dabei werden, häufig mit wechselnder Temperatur, Körperteile mit Wasser übergossen. Dies regt die Durchblutung im betroffenen Körperteil an und kann beispielsweise der Bildung von Krampfadern entgegenwirken.
- Aquatraining: Beim Aquatraining finden bestimmte Gymnastikübungen im Wasser statt. Durch den Wasserwiderstand wird die Intensität der einzelnen Übungen zwar erhöht, gleichzeitig aber der Stützapparat durch den Auftrieb im Wasser entlastet. Im Rahmen von Rehabilitationen und Physiotherapien ist dieses daher sehr beliebt.
- Dampfanwendungen: Über das Inhalieren von Wasserdampf gelangen die Inhaltsstoffe des Wassers (zum Beispiel ätherische Öle und Meersalz) ins Innere des Körpers. Schleimhäute werden dadurch optimal befeuchtet. Dies kann unter anderem bei Erkrankungen der Atemwege einen positiven Effekt haben.
- Massagen: Die Massagewirkung von Wasser kennen vermutlich die meisten Menschen aus dem Whirlpool. Die Kombination aus warmem Wasser und Wasserdruck kann Schmerzen lindern und zur Entspannung der Muskulatur beitragen.
- Heilwasser: Bestimmte Wasser tragen die Bezeichnung „Heilwasser“. Sie können, beispielsweise durch ihre spezielle Zusammensetzung und die enthaltenen Mineralstoffe, Linderung bei Magen- und Darmbeschwerden (zum Beispiel Sodbrennen) verschaffen.
Hydrotherapie – Anwendungsbereiche
In einigen Anwendungsbereichen ist die Hydrotherapie unter anderem zur Vorbeugung und Behandlung besonders beliebt. Dazu gehören zum Beispiel rheumatische Erkrankungen, Psoriasis-Arthritis und Schmerzzustände (zum Beispiel Rückenschmerzen) sowie Rehabilitationen nach Verletzungen oder Operationen. Weiterhin gehören auch dazu:
- Arthritis
- Arthrose
- Stärkung der Immunabwehr
- Entspannung
Welche Ziele verfolgt die Hydrotherapie?
Je nach Anwendungsform verfolgt die Hydrotherapie unterschiedliche Ziele. Die Effekte reichen dabei von Entspannung bis hin zur Schmerzlinderung und Entzündungshemmung. Bestimmte Methoden der Therapie haben hierbei einen unmittelbaren Effekt zum Beispiel auf das allgemeine Wohlbefinden und den Grad der Entspannung.
Die Hydrotherapie bewirkt aber auch langfristige Effekte. Dazu zählen unter anderem die generelle Abhärtung und eine Stärkung der Immunabwehr beispielsweise beim Eisbaden in kaltem Wasser. Dadurch kommt der Hydrotherapie auch eine grosse Bedeutung bei der Prävention von Krankheiten zu.
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- Vitalhelden, Heilen mit Wasser, https://vitalhelden.de/... (Abrufdatum: 23.02.2023)
- Fitreisen, Hydrotherapie, https://www.fitreisen.de/... (Abrufdatum: 23.02.2023)
- Onmeda, Hydrotherapie, https://www.onmeda.de/... (Abrufdatum: 23.02.2023)