
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Die temporäre Arbeit in der Pflege ermöglicht Fachpersonen eine interessante und vielfältige Ausübung ihres Berufes, die nicht nur aufgrund von mehr Flexibilität und Lohn spannend ist. Oft ist die Arbeitsform auch aufgrund des reduzierten Stresses attraktiv. In der Schweiz arbeiten dabei nach Angaben des Arbeitgeberverbandes der Schweizer Personaldienstleister jährlich rund 428’613 Menschen als Temporärarbeitskräfte. Im Dienstleistungsbereich macht das Fachpersonal aus Gesundheits- und Sozialwesen im Jahr 2022 dabei rund 15 Prozent aus.
Doch bringt die temporäre Pflege als Tätigkeitsform nicht nur Vorteile mit sich. Einen Überblick zum Thema liefert daher der folgende Beitrag.
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Temporäre Arbeit in der Pflege – Was ist das?
Bei der temporären Arbeit in der Pflege handelt es sich um eine Anstellungs- und Arbeitsform von Pflegenden, bei der diese als Temporärarbeitskräfte in verschiedenen Pflege-Institutionen zeitlich begrenz angestellt werden. Bei der temporären Pflegetätigkeit fallen dabei in der Regel die gleichen Tätigkeiten an, wie sie auch festangestellte diplomierte Pflegefachpersonen während der Dienstzeit zu erledigen haben.
Der Hauptunterschied liegt bei dieser Tätigkeitsform darin, dass keine Festanstellung in der jeweiligen Einrichtung, wie beispielsweise einem Spital, vorliegt, sondern über temporäre Arbeitsverträge der Umfang, Einsatzort und Zeitrahmen der Arbeit von den Pflegefachpersonen selbst mitbestimmt werden kann.
Die Arbeitnehmer/innen sind dabei bei einem Unternehmen für Temporärarbeit mit einem Rahmenarbeitsvertrag befristet oder unbefristet angestellt. Je nach Arbeitsvertrag können hierbei Urlaubsanspruch, Stundenlohn oder Einsatzdauer im Vergleich zur Festanstellung in den verschiedenen Pflegejobs variieren.
Zusätzlich zum Rahmenarbeitsvertag gibt es dabei den sogenannten Einsatzarbeitsvertrag, welcher noch einmal genauer den Einsatzort, den Stundenlohn und den/die Ansprechpartner/in vor Ort regelt.
Wer kann temporär in der Pflege arbeiten?
So vielfältig wie die Ausbildungsabschlüsse im Gesundheitswesen, so umfangreich gestaltet sich auch der Bedarf der Personalvermittler in der temporären Pflege. Die verschiedenen Einsatzorte und Arbeitsbereiche haben dabei unterschiedliche Ansprüche an die Qualifikation der pflegenden Fachpersonen. Gesucht werden hier beispielsweise diplomierte Pflegefachfrauen / Pflegefachmänner, Medizinische Praxisassistentinnen (MPA) oder auch Fachfrauen Gesundheit (FaGe) sowie Hebammen oder Assistenten/-innen Gesundheit und Soziales (AGS).
In der Regel werden entsprechend Stellen für alle Ausbildungslevel angeboten. Darüber hinaus sehen die meisten Vermittlungen auch Lösungen für berufliche Aus- und Weiterbildung vor. Daher lohnt sich in jedem Fall ein Vergleich verschiedener Agenturen.
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Temporäre Arbeit in der Pflege – Tätigkeitsfelder und Einsatzorte
Personalüberlassung für die temporäre Pflege findet überall dort statt, wo Pflegepersonal benötigt wird. Häufige Einsatzorte sind demnach Spitäler, Alten- und Pflegeheime, Rehabilitationskliniken sowie Spitex-Organisationen. Dabei sind alle Tätigkeitsfelder abzudecken, die auch in der regulären Festanstellung anfallen. Dazu zählt unter anderem die Grundpflege (zum Beispiel das Betten von Personen, Unterstützung bei der Körperhygiene oder Hilfe bei der Nahrungsaufnahme), aber auch Wundpflege oder die Verabreichung von Infusionen oder Medikamenten.
Aufgaben
Die Aufgaben, die in der temporären Pflege von den Fachpersonen zu erfüllen sind, können von Einsatz zu Einsatz unterschiedlich ausfallen. So sind beispielsweise in einem Seniorenheim die Anforderungen an die Pflegetätigkeit andere als in einem Spital. Dies erfordert von den Arbeitnehmern/-innen ein hohes Mass an Flexibilität und bringt ständige Abwechslung im Berufsleben mit sich.
Temporäre Arbeit in der Pflege – Entlohnung
Die Arbeit in der temporären Pflege ist lukrativ. Häufig ist der Stundenlohn hier höher als in der Festanstellung. Darüber hinaus zahlen viele Vermittlungsbüros Sonderprämien oder sehen ein Extra-Budget für Aus- und Weiterbildungen vor.
Im Unterschied dazu erhalten festangestellte Pflegefachkräfte beispielsweise jedoch ein zusätzliches dreizehntes Monatsgehalt, welches für temporär Pflegende in der Regel entfällt. Dennoch gibt es insgesamt keine finanziellen Einbussen trotz flexibler und frei geplanter Arbeitszeit.
Temporäre Arbeit in der Pflege – Berufliche Perspektiven
Die beruflichen Perspektiven bei der temporären Tätigkeit in der Pflege sind ebenso aussichtsreich wie in der Festanstellung, denn das Gesundheitswesen insgesamt leidet seit Jahren unter zunehmendem Personalmangel. Die dadurch schlechter werdenden Arbeitsbedingungen gepaart mit steigender beruflicher Belastung, tragen zu einer hohen Abwanderung aus dem Pflegeberuf bei. Viele verlassen schlussendlich die Branche. Wer allerdings an seiner Tätigkeit hängt und seinen erlernten Beruf weiterhin ausüben möchte, findet eine flexible Alternative im Bereich der Temporärarbeit.
Weiterhin kann eine Temporäranstellung den Einstieg in den Traumjob erleichtern, da sie Arbeitgebern eine Gelegenheit bietet, sich ein umfangreiches Bild von der überlassenen Arbeitskraft zu machen und somit bei Interesse an einer Festanstellung eine bessere Informationsgrundlage ermöglicht. Neben den genannten Perspektiven haben viele Vermittlungsbüros auch Budgets für Aus- und Weiterbildungen. So können die Arbeitseinsätze in Umfang und Inhalt an die Weiterbildungswünsche des/-r Einzelnen angepasst und die gewünschte berufliche Vertiefung angestrebt werden.
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Temporäre Arbeit in der Pflege – Vorteile
Die Temporärstellen in der Pflege bringen eine ganze Reihe von Vorteilen mit sich. Zuerst sind für viele Pflegende die bessere Work-Life-Balance, die damit ermöglichte verbesserte Flexibilität und das verringerte Stressempfinden relevante Punkte für diese Tätigkeitsform und Jobs. In der Festanstellung bleibt häufig kein Spielraum dafür, individuelle Wünsche und Bedürfnisse bei der Arbeitsplanung zu berücksichtigen. In der temporären Pflege ist das häufig anders.
Ausserdem handelt es sich um eine sehr abwechslungsreiche Tätigkeit, denn in der Regel gleicht kein Einsatz dem anderen. Dadurch entsteht mit der Zeit ein grosses Netzwerk und Arbeitgeber im Umfeld werden kennen- und schätzen gelernt. Auch die Wissensvertiefung durch die vielfältigen Tätigkeiten und Aufgaben bei den unterschiedlichen Institutionen, stellt einen Vorteil der temporären Arbeit in der Pflege da.
Temporäre Arbeit in der Pflege – Nachteile
Die wechselnden Einsatzorte in der temporären Pflege können auch Nachteile mit sich bringen. Oft müssen sich Temporärarbeitende ihre Anerkennung im Team erst erarbeiten, brauchen eine oft umfangreiche Einarbeitung und kosten die festangestellten Kollegen/-innen daher Extra-Zeit. Das kann die Arbeit auf der zwischenmenschlichen Ebene erschweren und zunächst für Anlaufschwierigkeiten sorgen.
Ausserdem wird Flexibilität von den Fachpersonen erwartet. Zwar wird auf die individuellen Bedürfnisse des/-r Einzelnen eingegangen, dennoch erwarten Personalvermittler die nötige Flexibilität in Bezug auf Fahrtweg, Einsatzort und Aufgabengebiet. Das bedeutet auch, lieb gewonnene Einrichtungen oder Kollegen/-innen wieder verlassen zu müssen und sich an die neuen Gegebenheiten anzupassen.
Passende Stellenangebote im Gesundheitswesen
Wer aktuell noch auf der Suche nach einer neuen Stelle im Gesundheitswesen ist, wird bei Medi-Karriere fündig. Hier gibt es FaGe Jobs, Stellen als Pflegefachfrau / Pflegefachmann oder Stellenangebote in der Krankenpflege.
- swissstaffing, Die Temporärarbeitenden in der Schweiz 2022, https://www.swissstaffing.ch/... (Abrufdatum: 04.07.2023)
- swissstaffing, Jahresstatistiken, https://www.swissstaffing.ch/... (Abrufdatum: 04.07.2023)