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Die Trendelenburg-Lagerung kommt in brenzligen Situationen zum Einsatz, beispielsweise im OP-Saal oder bei Schockzuständen. Um Schäden für den Patienten zu vermeiden, muss sie jedoch mit Bedacht und korrekt durchgeführt werden. Alles zu dieser Lagerungsmethode gibt es in dem folgenden Beitrag.
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Was ist die Trendelenburg-Lagerung?
Bei der Trendelenburg-Lagerung liegt der Patient auf dem Rücken auf einer schräg gestellten Unterlage (circa 15 – 30°), sodass der Kopf die tiefste Position des Körpers darstellt. Diese Lagerung fördert den venösen Rückstrom aus der unteren Extremität und steigert somit das am rechten Herz ankommende Blutvolumen (Vorlasterhöhung). Aufgrund dieser Umverteilung des Blutes sollte der Patient langsam in diese Position gebracht werden, um plötzliche Kreislaufreaktionen (zum Beispiel Hypotonie) zu vermeiden.
Die Trendelenburg-Position erhöht den Druck auf bestimmte Körperstellen. Besonders betroffen sind hiervon Hinterkopf, Schulterblatt, Schlüsselbein, Ellenbogen, Kreuzbein, Sitzbeinhöcker und Fersenbein. Das Risiko für Scherverletzungen (diffuse axonale Verletzung) ist ebenfalls erhöht. Weiterhin besteht das Risiko für ein Hirnödem, für gesteigerten Augeninnendruck sowie für Regurgitation von Mageninhalt.
Anti-Trendelenburg-Lagerung
Bei der Anti-Trendelenburg-Position verläuft die Schräglage in die andere Richtung, sprich: In Rückenlage befindet sich der Kopf des Patienten in einer erhöhten Position. Diese Lagerungsvariante eignet sich beispielsweise bei Herz- oder Lungeninsuffizienz.
Trendelenburg-Lagerung – Anwendungsbereiche
Im Allgemeinen kann die Trendelenburg-Lagerung auf OP-Tischen oder im Patientenbett eingestellt werden. Bei Operationen verlagern sich dadurch die Bauchorgane weg vom Beckensitus, was eine bessere Sicht für den Operateur in diesem Bereich bedeutet. Zudem vermindert sich der Blutfluss zum OP-Gebiet. Des Weiteren kommt diese Lagerungsmethode bei Patienten auf Station oder im Rahmen von diversen Eingriffen (siehe Indikationen) infrage.
Trendelenburg-Lagerung – Indikationen und Kontraindikationen
Die Trendelenburg-Position wird im OP-Saal vorwiegend bei gynäkologischen und urologischen Eingriffen verwendet. Zudem ist sie auch als Notfallmassnahme bei Schockzuständen mit relativem oder absoluten Volumenmangel sowie bei orthostatischem Kollaps indiziert. Auch bei Rechtsherzversagen, etwa im Rahmen eines Infarkts der Herzhinterwand, kann diese Position sinnvoll sein. Schliesslich erfolgt auch oftmals die Anbringung eines Subclavia- oder Jugularis-Katheters in der Trendelenburg-Lagerung, da sich so die Füllung der Venen in diesem Bereich erhöht (vereinfacht Punktion).
Anwendung bei Schock umstritten
Die Studienlage bezüglich der Anwendung der Trendelenburg-Lagerung bei Schock ist momentan noch uneinheitlich und die Massnahme daher umstritten.
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- CareTec, Trendelenburg-Lagerung und Anti-Trendelenburg-Lagerung, https://www.caretec.info/... (letztes Abrufdatum: 04.07.2024)