Als Arzt / Ärztin ist man eine zentrale Stütze im Gesundheitssystem und hat eine entscheidende Rolle in der medizinischen Versorgung von Patienten/-innen. Ärzte/-innen behandeln hierbei nicht nur Krankheiten, sondern sind auch dafür zuständig, diese vorzubeugen und den Patienten/-innen zu einem gesunden Lebensstil zu verhelfen. Die Arbeit erfordert dabei ein hohes Mass an Fachwissen, Empathie und Verantwortungsbewusstsein. Neben der klassischen Berufsbezeichnung gibt es im Volksmund auch andere Bezeichnungen für diesen Beruf, wie Mediziner/in oder Doktor/in. In diesem Artikel wird ein genauer Blick darauf geworfen, wie die Ausbildung erfolgt, wie das Berufsleben aussieht und welche weiteren Möglichkeiten zudem als fertig ausgebildeter Arzt / Ärztin zur Verfügung stehen.
Was macht ein/e Arzt / Ärztin?
Als ausgebildete/r Arzt / Ärztin hat man die Aufgabe, Menschen in allen Aspekten ihrer Gesundheit zu betreuen. Dies umfasst sowohl die Vorbeugung, Diagnose und Behandlung von Krankheiten, als auch die Betreuung von Patienten/-innen in allen Lebensphasen. Das Aufgabenspektrum des Berufs ist dabei sehr breit gefächert und kann je nach Spezialisierung und Arbeitsumfeld variieren.
Zu den grundlegenden Tätigkeiten eines/-r Arztes / Ärztin gehören hierbei die Durchführung von Untersuchungen, die Erstellung von Diagnosen und die Festlegung der entsprechenden Behandlungsmethoden. Damit haben sie eine entscheidende Rolle in der medizinischen Versorgung der Patienten/-innen. Dabei ist es wichtig, sowohl die körperlichen als auch die psychischen Aspekte einer Erkrankung zu berücksichtigen und eine ganzheitliche Therapie zu planen. Als Arzt / Ärztin arbeitet man dabei eng mit anderen medizinischen Fachkräften wie Beispielsweise Krankenschwestern, Physiotherapeuten / Physiotherapeutinnen und Apothekern/-innen zusammen.
Insgesamt ist der Beruf eine anspruchsvolle, aber auch äusserst erfüllende Tätigkeit, die einen direkten Einfluss auf das Leben und die Gesundheit anderer Menschen hat. Bevor man jedoch in den Beruf des/-r Arztes / Ärztin einsteigen kann, muss man zuerst ein mehrjähriges Medizinstudium absolvieren.
Medizinstudium – Übersicht
Das Medizinstudium ist ein universitäres Studium, das in der Regel sechs Jahre dauert und mit einem Master of Medicine abgeschlossen wird. In den letzten Jahren hat es in der Schweiz hierbei einige Veränderungen im Studienablauf gegeben. So wurde beispielsweise das Auswahlverfahren für das Studium angepasst, um die Chancengleichheit für alle Studierenden zu erhöhen. Zudem gibt es heute vermehrt Lehrangebote in digitaler Form, die den Studienverlauf flexibler und effizienter gestalten.
Es ist jedoch zu erwarten, dass sich auch in den nächsten Jahren weitere Veränderungen im Studienablauf ergeben werden. So plant die Schweizerische Hochschulkonferenz (SHK) aktuell eine grundlegende Reform des Medizinstudiums, um den Anforderungen der sich wandelnden Gesellschaft und dem medizinischen Fortschritt gerecht zu werden.
Finanzielle Unterstützung für das Studium gibt es dabei in Form von Stipendien, Darlehen und anderen Fördermöglichkeiten. Die genauen Bedingungen und Voraussetzungen sind jedoch von Kanton zu Kanton unterschiedlich und sollten im Voraus recherchiert werden.
Es gibt ausserdem auch verschiedene Wege, das Medizinstudium zu absolvieren. Eine Möglichkeit ist das direkte Studium nach dem Abitur oder der Matura. Eine weitere Option ist das Studium nach einem Bachelor-Abschluss in einem verwandten Fachbereich, wie beispielsweise Biologie oder Chemie. Darüber hinaus gibt es die Chance, das Studium im Rahmen eines Quereinstiegs zu beginnen, wenn bereits medizinische Vorkenntnisse vorhanden sind.
Medizinstudium – Zugangsvoraussetzungen
Zunächst einmal benötigen Studieninteressierte zur Aufnahme eines Medizinstudiums eine Hochschulzugangsberechtigung, welche man mit dem erfolgreichen Abschluss der Matura erhält. Hierzu zählt auch die Berufsmaturität, wobei Bewerber/innen hierbei auch eine bestandene Passerelle oder einen Bachelorabschluss nachweisen müssen. Daneben müssen Studierende auch das 18. Lebensjahr vollendet haben und zudem der Landessprache mächtig sein.
Neben den formalen Voraussetzungen sind auch persönliche Eigenschaften wie Empathie, Einfühlungsvermögen und Kommunikationsfähigkeit wichtig, da Ärzte/-innen später im direkten Kontakt mit Patienten/-innen stehen. Zudem sollten angehende Ärzte/-innen über eine hohe Belastbarkeit, Teamfähigkeit und ethische Grundsätze verfügen.
Für das Medizinstudium gibt es dabei zum Teil Auswahlverfahren, wie beispielsweise die EMS-Prüfung, die in der Regel im Frühjahr stattfinden. Diese Tests sind jedoch nicht an allen Hochschulen verpflichtend. Alternativ kann auch ein Aufnahmegespräch oder eine Auswahlkommission zur Entscheidung über die Studienplatzvergabe herangezogen werden.
Es gibt auch alternative Zugangsmöglichkeiten zum Medizinstudium, wie beispielsweise ein Studium im Ausland oder ein Quereinstieg in das Medizinstudium. Voraussetzungen hierfür sind jedoch oftmals bereits erbrachte Leistungen oder praktische Erfahrungen im medizinischen Bereich.
Beispiele für Aufnahmeverfahren von Ärzten/-innen
Das Aufnahmeverfahren zum Studium wird in der Schweiz zentral von “swissuniversities” organisiert. Um das erste Semester im Herbst zu beginnen, muss man sich bereits bis spätestens Mitte Februar desselben Jahres dort anmelden. Während man bei den nicht zulassungsbeschränkten Universitäten (Genf, Lausanne, Neuenburg) in der Regel gegen Ende April immatrikuliert ist, dauert dieser Prozess bei den anderen Standorten meist deutlich länger. Bei Studiengängen mit Beschränkungen findet zunächst im Juli ein Eignungstest statt (EMS) für den sich die Bewerber/innen bis spätestens Ende Mai anmelden müssen. Mitte August werden dann die Bescheide für die Zulassung verschickt.
Der Eignungstest Medizin Schweiz, kurz: “EMS”, findet einmal pro Jahr in der 27. Kalenderwoche statt. Dieser Test erfragt kein fachliches Wissen. Vielmehr handelt es sich hierbei um einen kognitiven Fähigkeitstest zur Erfassung der Studierfähigkeit. Geprüft werden dabei unter anderem Konzentration, räumliches und logisches Denken sowie Merkfähigkeit.
Medizinstudium – Aufbau
Das Medizinstudium unterscheidet sich von anderen Studiengängen durch die hohe Anzahl an Präsenzveranstaltungen. Trotzdem gibt es eine enge Verzahnung von Theorie und Praxis. Während die ersten drei Jahre im Bachelorstudium zunächst die naturwissenschaftlichen Grundlagen festigen sollen, steigt man mit dem Masterstudium tiefer in die klinischen Aspekte der Medizin ein.
Alle Studienleistungen werden dabei nach dem European Credit Transfer System, kurz ECTS, bewertet. Hierbei entspricht ein ECTS-Punkt einem Student Workload von etwa 25 bis 30 Stunden Arbeit. Die folgende Tabelle zeigt den Aufbau des Bachelor- und Masterstudiums am Beispiel der Universität Zürich.
Semester | Fächer | ECTS-Punkte |
1 | Chemie, Anatomie, Physik, Kommunikation, Untersuchung, Medizinethik, Digitalisierung | 28 |
2 | Zellbiologie, Histologie, Biostatistik, Humanwissenschaften, Wahlpflichtmodul | 32 |
3 | Humanbiologie, Anatomie, Histologie, Physiologie, Biochemie, Wahlpflichtmodul | 23 |
4 | Humanbiologie, Biochemie, Physiologie, Anatomie, Histologie, Sonographie, Physiotherapie | 37 |
5 | Chirurgie, Dermatologie, Innere Medizin, Neurologie, Pädiatrie, Psychiatrie, Psychosoziale Medizin, Immunologie, Klinische Chemie, Mikrobiologie, Pathologie, Parasitologie, Virologie, Wahlpflichtmodul | 12 |
6 | Chirurgie, Hausarztmedizin, Innere Medizin, Ethik, Rheumatologie, Orthopädie, Pathologie, Psychosoziale Medizin, Wahlpflichtmodul | 48 |
7 | Gynäkologie & Geburtshilfe, Hausarztmedizin, Innere Medizin, Neurologie & Neurochirurgie, Ophthalmologie, ORL, Pädiatrie, Pathologie, Biostatistik, Psychiatrie, Wahlpflichtmodul | 12 |
8 | Gynäkologie & Geburtshilfe, Hausarztmedizin, Hämatologie, Wundversorgung, Nephrologie, Neurologie & Neurochirurgie, Notfallmedizin, Pädiatrie, Pathologie, Radiologie & Nuklearmedizin, Rechtsmedizin, Grundversorgung, Wahlpflichtmodul | 48 |
9 | Wahlstudienjahr | 30 |
10 | Wahlstudienjahr | 30 |
11 | Anästhesiologie & Wiederbelebung, Chirurgie, Dermatologie (ambulant & stationär), Innere Medizin (ambulant & stationär), Pädiatrie, Pathologie, Radiologie, Onkologie, Sozial- & Präventivmedizin, Katastrophen-, Notfall- und Intensiv- sowie Hausarztmedizin, ärztliche Rollen, Thorax-Herz, Abdomen-Stoffwechsel, Urologie-Nephrologie-Gynäkologie, Bewegungsapparat, Haut, Pharmakotherapie, Bildgebung & Diagnostik | 31 |
12 | Chirurgie, Dermatologie (ambulant & stationär), Innere Medizin (ambulant & stationär), Ophthalmologie, ORL, Pädiatrie, Gynäkologie & Geburtshilfe, Geriatrie, Neuro-Psyche, Hals-Kopf, Pharmakotherapie, Bildgebung & Diagnostik | 35 (davon 15 für Masterarbeit) |
Medizinstudium – Inhalte
Das Medizinstudium ist inhaltlich sehr breit aufgestellt und vermittelt den Studierenden ein breites Spektrum an medizinischem Wissen und praktischen Fähigkeiten. Im Folgenden sind einige der wichtigsten Inhalte des Studiums aufgeführt:
- Anatomie: Struktur und Aufbau des menschlichen Körpers (zum Beispiel Muskeln und Organe)
- Physiologie: Hier werden funktionelle Abläufe im menschlichen Körper vermittelt (zum Beispiel Kreislauf, Stoffwechsel)
- Pathologie: Entstehung und Entwicklung von verschiedenen Krankheiten
- Pharmakologie: Wirkungsweisen, Einsatzmöglichkeiten und Risiken von Medikamenten
- Mikrobiologie und Immunologie: Krankheitsauslösende Mikroorganismen und entsprechende Abwehrmechanismen des Körpers (zum Beispiel Bakterien, Viren)
- Klinische Fächer: Diagnostik, Therapie und Prävention von Krankheiten innerhalb der verschiedenen medizinischen Fachgebiete (zum Beispiel Innere Medizin, Chirurgie, Gynäkologie)
- Praktische Fähigkeiten: Klinische Untersuchung von Patienten/-innen, Durchführung von medizinischen Behandlungen / Eingriffen, Anwendung von medizinischen Geräten
Diese Inhalte werden im Laufe des sechsjährigen Medizinstudiums (etwa ab dem dritten Studienjahr) durch praktische Erfahrungen im Rahmen von klinischen Rotationen ergänzt.
Medizinstudium – Dauer und Ausbildungsorte
Da die Ausbildung zum/-r Arzt / Ärztin aus einem Bachelor- und einem zusätzlichen Masterstudium besteht, beträgt die Ausbildungsdauer insgesamt zwölf Semester, also sechs Jahre. Diese Regelstudienzeiten darf zum Teil an manchen Schweizer Universitäten jedoch überschritten werden. Insgesamt gibt es dabei schweizweit elf verschiedene Standorte, die ein Medizinstudium anbieten. Diese sind:
- ETH Zürich
- Universität Basel
- Universität Bern
- Universität Freiburg
- Université de Genève
- Université de Lausanne
- Université de Neuchâtel
- Università della Svizzera italiana USI
- Universität Zürich
- Universität Zürich, Luzerner Track
- Universität Zürich, St. Galler Track
Bis auf die drei Universitäten in Genf, Lausanne und Neuenburg, sind alle Standorte zulassungsbeschränkt.
Medizinstudium – Abschluss
Der Masterabschluss am Ende des Studiums berechtigt schlussendlich zur Anmeldung für die eidgenössische Schlussprüfung zum/-r Arzt / Ärztin. Der Abschluss des Medizinstudiums besteht demnach aus einer eidgenössischen Prüfung in Humanmedizin. Diese teilt sich in zwei Abschnitte, einen theoretischen sowie einen praktischen. Der theoretische Teil (Clinical Knowledge) wird dabei in schriftlicher Form geprüft, wobei man an zwei aufeinanderfolgenden Tagen insgesamt 300 Multiple-Choice Fragen beantworten muss.
Dahingegen besteht der Praxisteil (Clinical Skills) aus einer Prüfung mit zwölf Stationen, was in etwa einen halben Tag in Anspruch nimmt. Inhaltlich orientieren sich die Prüfungen an einem Lernzielkatalog, der prinzipiell alle Inhalte aus den vorangegangenen sechs Studienjahren umfasst.
Die eidgenössische Prüfung findet einmal jährlich statt und ist für die Teilnehmer/innen mit Kosten verbunden. Für die Anmeldung zur Prüfung und die Prüfung selbst sowie die Diplomausstellung und Eintragung ins Berufsregister fallen dabei rund 2’200 Schweizer Franken an. Nach erfolgreichem Bestehen der Prüfung erhält man dann schliesslich den Titel “Master of Medicine”. Dieser ist international anerkannt und berechtigt zur Ausübung des Berufes Arzt / Ärztin.
Perspektiven nach dem Medizinstudium
Die Jobsituation für Ärzte/-innen nach dem Medizinstudium ist derzeit generell als gut zu bezeichnen. Aufgrund des steigenden Bedarfs an medizinischer Versorgung in der alternden Gesellschaft, gibt es in der Schweiz eine hohe Nachfrage nach Ärzten/-innen. Allerdings kann es je nach Fachrichtung, Region und Qualifikation Unterschiede geben. Einige Fachgebiete, wie zum Beispiel die Allgemeinmedizin oder die Psychiatrie, haben eine höhere Nachfrage als andere.
Des Weiteren kann man als ausgebildete/r Arzt / Ärztin in einer Vielzahl von verschiedenen Einrichtungen arbeiten. Die meisten Absolventen/-innen beginnen ihre Karriere als Assistenzarzt/-ärztin in einer Klinik. Daneben bietet es sich aber auch an, zum Beispiel in der Forschung, der Pharmaindustrie, im öffentlichen Gesundheitswesen, der Verwaltung oder in der Ausbildung neuer Medizinstudenten/-innen tätig zu werden.
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Arzt / Ärztin – Gehalt im Studium
Die Ausbildung zum/-r Arzt / Ärztin wird an sich nicht vergütet. Vielmehr müssen Studierende in der Regel Studiengebühren bezahlen. Die Höhe dieser variiert je nach Universität, beträgt jedoch in der Regel einige tausend Schweizer Franken pro Jahr.
Es gibt allerdings einige Stipendien und Finanzierungsmöglichkeiten für die Studierenden, die finanzielle Unterstützung benötigen, um ihr Studienkosten zu decken. So gibt es beispielsweise Stipendien von Universitäten, Stiftungen und Regierungsbehörden, die dabei helfen können, die Studiengebühren zu bezahlen und die Lebenshaltungskosten zu begleichen.
Arzt / Ärztin – Gehalt im weiteren Berufsleben
Das Gehalt als Arzt / Ärztin ist im weiteren Berufsleben zunächst einmal von der eigenen Position abhängig. So verdienen approbierte Assistenzärzte/-innen direkt nach dem Studium durchschnittliche etwa 7’300 Schweizer Franken brutto pro Monat. Im weiteren Berufsleben hingegen ist der Lohn in diesem Beruf von einer Menge Faktoren abhängig. Sehr ausschlaggebend ist etwa, in welcher Position man (zum Beispiel innerhalb eines Spitals) angestellt ist: Demnach verdient man von der Position als Assistenzarzt/-ärztin bis hin zum/-r Chefarzt/-ärztin immer mehr Lohn; vor allem der Gehaltsprung von Ober- zu Chefarzt/-ärztin ist dabei sehr eindrücklich.
Daneben beeinflussen auch viele andere Faktoren das Geld, welches jeden Monat auf dem Konto eingeht. So gibt es beispielsweise eine recht starke Gender Pay Gap: Männliche Ärzte verdienen im Schnitt 29 Prozent mehr als ihre weiblichen Kolleginnen. Darüber hinaus wirkt sich auch die persönliche Fachrichtung bedeutend auf den Lohn aus und, ob man selbstständig oder als Angestellte/r tätig ist. In der Regel kann man hierbei mit einer eigenen Niederlassung deutlich mehr verdienen als bei einer Anstellung in einer medizinischen Einrichtung.
Schliesslich gibt es in diversen Kantonen und Institutionen auch Gesamtarbeitsverträge (GAV) für Ärzte/-innen, die das Einkommen für einen gewissen Zeitraum gemäss den zuvor abgehaltenen Verhandlungen und den jeweiligen Einordnungen im GAV festlegen.
Arzt / Ärztin – Aufgaben im Arbeitsalltag
Der Alltag als Arzt / Ärztin ist sehr vielfältig, denn man wird jeden Tag mit neuen Herausforderungen konfrontiert. In diesem abwechslungsreichen Beruf gleicht kein Tag dem anderen. Im Folgenden sind jedoch die häufigsten Aufgaben im beruflichen Alltag aufgeführt.
Diagnostik und Behandlung
Die Diagnostik und Behandlung von Patienten/-innen ist eine der wichtigsten Aufgaben eines/-r Arztes / Ärztin. Dazu gehört die Untersuchung des/-r Patienten/-in, die Überprüfung der Symptome und das Verständnis der medizinischen Vorgeschichte. Anhand dieser Informationen kann dann eine Diagnose gestellt und eine geeignete Behandlungsoption empfohlen werden, die sowohl effektiv als auch sicher ist.
Patientenbetreuung
Die Patientenberatung ist ein weiterer bedeutender Aspekt der Arbeit eines/-r Arztes / Ärztin. Als medizinische Fachkraft muss man in der Lage sein, Patienten/-innen und deren Angehörigen klare und verständliche Informationen über ihre medizinische Situation zu vermitteln. Dazu gehört die Erklärung der zugrunde liegenden Krankheit, der vorgeschlagenen Behandlungsoptionen und möglicher Risiken sowie Komplikationen. Nur bei ausreichendem Verständnis der eigenen Situation könne Patienten/-innen fundierte Entscheidungen über ihre medizinische Versorgung treffen. Als Arzt / Ärztin sollte man daher auch in der Lage sein, die Bedenken und aufkommende Fragen zu beantworten und auf eine Weise beraten, die Gesundheit und Wohlbefinden des/-r Patienten/-in fördert.
Dokumentation und Verwaltung
Die Dokumentation und Verwaltung von medizinischen Aufzeichnungen gehört ebenfalls zu den täglichen Aufgaben von Ärzten/-innen. Hierbei muss man unter anderem eine genaue Dokumentation der medizinischen Aufzeichnungen der eigenen Patienten/-innen führen, einschliesslich der Krankheitsgeschichte, diagnostischer Tests, Behandlungsoptionen und verschriebener Medikamente. Diese Informationen müssen dabei auf dem neuesten Stand gehalten und sicher verwaltet werden, um eine kontinuierliche medizinische Versorgung zu gewährleisten. Es ist auch wichtig, die Vertraulichkeit der medizinischen Aufzeichnungen zu wahren und sicherzustellen, dass diese nur von autorisierten Personen eingesehen werden können.
Weitere Aufgaben
Als Arzt / Ärztin muss man sich zudem auf dem neuesten Stand der medizinischen Forschung und Technologie halten und mit anderen Fachkräften wie Pflegefachpersonen und Therapeuten/-innen zusammenarbeiten, um die bestmögliche Versorgung der Patienten/-innen zu gewährleisten. Darüber hinaus ist es wichtig, dass zur Verfügung stehende Ressourcen wie Zeit, Personal und Materialien effektiv verwaltet werden, um eine optimale Versorgung zu bieten. Ein effektives Patientenmanagement ist hierbei ebenso relevant, um sicherzustellen, dass Patienten/-innen bestmöglich versorgt werden.
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Arzt / Ärztin – Fachrichtungen
Nach dem erfolgreich abgeschlossenen Medizinstudium hat man die Möglichkeit, eine Weiterbildung zum/-r Facharzt/-ärztin zu absolvieren. Diese dauert in der Regel fünf Jahre, wobei man sich für eine der 45 Facharztrichtungen entscheiden muss. Insgesamt lassen sich die verschiedenen Richtungen in chirurgische, teil-chirurgische sowie nicht-chirurgische Fachgebiete einteilen.
Nicht-chirurgische Fachgebiete:
- Allergologie und klinische Immunologie
- Allgemeine Innere Medizin (inkl. Praktischer Arzt)
- Anästhesiologie
- Angiologie
- Arbeitsmedizin
- Endokrinologie / Diabetologie
- Gastroenterologie
- Hämatologie
- Infektiologie
- Intensivmedizin
- Kardiologie
- Kinder- und Jugendmedizin
- Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychologie
- Klinische Pharmakologie und Toxikologie
- Medizinische Genetik
- Medizinische Onkologie
- Nephrologie
- Neurologie
- Nuklearmedizin
- Pathologie
- Pharmazeutische Medizin
- Physikalische Medizin und Rehabilitation
- Pneumologie
- Prävention und Public Health
- Psychiatrie und Psychotherapie
- Radiologie
- Radio-Onkologie / Strahlentherapie
- Rechtsmedizin
- Rheumatologie
- Tropen- und Reisemedizin
Teil-chirurgische Fachgebiete:
- Dermatologie und Venerologie
- Gynäkologie und Geburtshilfe
- Ophthalmologie
- ORL
- Urologie
Chirurgische Fachgebiete:
- Chirurgie
- Gefässchirurgie
- Handchirurgie
- Herz- und thorakale Gefässchirurgie
- Kinderchirurgie
- Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie
- Neurochirurgie
- Orthopädische Chirurgie und Traumatologie des Bewegungsapparates
- Plastische, Rekonstruktive und Ästhetische Chirurgie
- Thoraxchirurgie
Weiterbildungsmöglichkeiten als Arzt / Ärztin
Bereits die Ausbildung zum/-r Facharzt/-ärztin stellt formal gesehen eine Form der Weiterbildung dar. Doch auch danach gibt es noch viele weitere Möglichkeiten, zusätzliche Weiter- und Fortbildungen zu absolvieren. Als fertige/r Facharzt/-ärztin hat man beispielsweise die Option, eine weiterbildende Spezialisierung in einem von insgesamt 37 Teilfachgebieten zu machen. Mögliche Schwerpunkte sind etwa Hepatologie, Intensivmedizin oder Neonatologie. Daneben kann man sich auch für einen interdisziplinären Schwerpunkt, beispielsweise in Sportmedizin entscheiden.
Darüber hinaus kann man auch sogenannte Fähigkeitsausweise erwerben. Diese dienen als Bestätigung für abgeschlossene Weiter- beziehungsweise Fortbildungsgänge in diversen medizinischen Bereichen. Hierbei gibt es zum Beispiel Fähigkeitsausweise für Gastroskopie, interventionelle Psychiatrie oder auch Schlafmedizin.
Derartige Fort- und Weiterbildungsmassnahmen können viele Vorteile mit sich bringen. Zum einen kann man auf diese Weise den persönlichen Wissensfundus stets aktuell halten. Zum anderen fördert man somit die persönliche Karriere, indem man die eigene Reputation verbessert und sich durch den Kontakt zu anderen Ärzten/-innen ein eigenes Netzwerk aufbaut.
Arzt / Ärztin – Arbeitszeiten
Die Arbeitszeiten eines/-r Arztes / Ärztin können je nach Fachrichtung, Arbeitsort und Arbeitgeber variieren. Einige Fachrichtungen, wie beispielsweise die Notfallmedizin, erfordern eine hohe Arbeitsbelastung und lange Arbeitszeiten, da rund um die Uhr jemand verfügbar sein muss. Andere Gebiete wie Dermatologie oder Psychiatrie haben oft kürzere und besser planbare Arbeitszeiten. Darüber hinaus haben Ärzte/-innen, die im Spital arbeiten, in der Regel Schichtdienst, der auch Nachtschichten und Wochenenddienste umfassen kann. In einer Praxis hat man wiederum während der Woche oft regelmässige Arbeitszeiten.
Im Allgemeinen können die Arbeitszeiten als ärztliche Fachperson dabei zwischen 40 und 60 Stunden pro Woche liegen. Es gibt jedoch gesetzliche Arbeitszeitbeschränkungen, die die maximale Arbeitszeit und eine Mindestruhezeit regeln, um die Gesundheit und Sicherheit der Mitarbeiter/innen zu schützen.
Arzt / Ärztin – Wo kann gearbeitet werden?
Als Arzt / Ärztin gibt es eine Vielzahl von Einsatzmöglichkeiten, je nach Fachrichtung und persönlichen Vorlieben. Man kann in öffentlichen oder privaten Spitälern, Kliniken, der Spitex oder aber niedergelassenen Praxen arbeiten. Daneben suchen auch Forschungsinstituten oder Unternehmen aus der Pharmabranche immer wieder Personal aus diesem Berufsfeld. Um an der Aus- und Weiterbildung neuer Ärzte/-innen mitzuwirken, kann man ausserdem an verschiedenen Bildungsinstitutionen tätig werden.
Arzt / Ärztin – Freiberufliche Tätigkeit
Viele Ärzte bzw. Ärztinnen entscheiden sich für die Niederlassung in Form von einer eigenen Praxis. Laut dem Bundesamt für Statistik waren im Jahr 2020 mehr als 23’000 Ärzte/-innen in einer Arztpraxis oder einem ambulanten Zentrum tätig. Diese Form der Arbeit bringt häufig einige Vorteile mit sich: Meist kann man sich die eigene Arbeitszeit besser einteilen und verdient zudem im Schnitt deutlich mehr als angestellte Fachkräfte.
Auf dem Weg in die Selbstständigkeit gibt es jedoch einige Hürden. So muss man zunächst einmal einen eidgenössischen Facharzttitel erlangen und sich anschliessend bei verschiedenen Institutionen registrieren lassen (zum Beispiel: kantonale Gesundheitsdirektion, Zahlstellenregister, zuständige Ausgleichskasse). Da jede Arztpraxis gewissermassen ein eigenständiges Unternehmen darstellt, sollte man auch die finanzielle Situation stets genau im Auge behalten. Die Kosten hierfür können je nach Standort und Fachrichtung deutlich variieren. Laut einer Erhebung der FMH Consulting muss man für eine mittelgrosse Arztpraxis so beispielsweise mit Kosten von circa einer Million Schweizer Franken rechnen. Eine Einzelpraxis im Kanton Zürich hingegen kostet in der Regel zwischen 100’000 und 300’000 Schweizer Franken.
Passende Stellenangebote für Ärzte/-innen
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Häufige Fragen
- Was macht ein/e Arzt / Ärztin?
- Wie wird man Arzt / Ärztin?
- Wie lange dauert das Medizinstudium?
- Was kann man nach dem Medizinstudium machen?
- Was verdient man als Arzt / Ärztin?
Zu den Aufgaben eines/-r Arztes / Ärztin gehören die Diagnose und Behandlung von Krankheiten und Verletzungen, die Überwachung von Patienten/-innen während ihres Krankenhausaufenthalts oder ihrer Genesung zu Hause sowie die Beratung über Gesundheit und Lebensweise. Darüber hinaus müssen Ärzte/-innen eng mit anderem medizinischen Fachpersonal zusammenarbeiten und sorgfältige medizinische Aufzeichnungen führen. Insgesamt ist die Rolle als Arzt / Ärztin daher anspruchsvoll und erfordert ein hohes Mass an Wissen, Fähigkeiten und Empathie.
Die Ausbildung zum/-r Arzt / Ärztin erfolgt durch ein Medizinstudium. Hierbei handelt es sich um einen insgesamt sechsjährigen Studiengang. Nach dem erfolgreichen Abschluss der eidgenössischen Prüfung in Humanmedizin erhält man dabei dann den international anerkannten Titel “Master of Medicine”, welcher wiederum zur Ausübung des Berufs berechtigt.
Da es sich beim Medizinstudium um einen Masterstudiengang handelt, welcher an das Bachelorstudium anschliesst, beträgt die Ausbildungsdauer im Regelfall insgesamt sechs Jahre. Unter gewissen Umständen ist es jedoch möglich, die reguläre Studienzeit zu verlängern.
Nach dem Abschluss des Medizinstudiums haben Absolventen/-innen eine Vielzahl von Karrieremöglichkeiten zur Auswahl. Viele entscheiden sich für eine Laufbahn als praktizierende/r Arzt / Ärztin und arbeiten in einer medizinischen Praxis oder einem Spital, um sich weiter zu spezialisieren. Andere Absolventen/-innen wählen eine Karriere in der medizinischen Forschung oder als Hochschullehrer/in. Darüber hinaus gibt es auch Möglichkeiten für Ärzte/-innen, in der öffentlichen Gesundheitsversorgung, in der Verwaltung von medizinischen Einrichtungen oder in der Pharmaindustrie zu arbeiten.
Als frisch approbierte/r Arzt / Ärztin verdient man circa 7’300 Schweizer Franken brutto pro Monat. Im weiteren Berufsleben ist der Lohn allerdings von vielen Faktoren abhängig, darunter etwa die Fachrichtung, die Art der Anstellung und die geografische Lage. Auch die berufliche Position spielt eine entscheidende Rolle für das Gehalt: Als Chefarzt/-ärztin verdient man im Schnitt 13’600 Schweizer Franken im Monat. Der Lohn für Fachärzte/-innen in einem Spital hingegen liegt bei rund 8’400 Schweizer Franken.