In einer Welt, die zunehmend von Stress und Hektik geprägt ist, gewinnt die Gesundheit und das Wohlbefinden des Einzelnen immer mehr an Bedeutung. Atemtherapeuten spielen eine entscheidende Rolle in diesem Kontext. Sie helfen Menschen dabei, ihre Lebensqualität durch die Kraft des Atems zu steigern und ihre Gesundheit zu fördern. In diesem Artikel gibt es alle Informationen zur Ausbildung zum Atemtherapeut und dem späteren Berufsleben der Fachkräfte.
Was macht man als Atemtherapeut?
Atemtherapeuten sind spezialisiert auf die Kunst des Atmens. Ihre Aufgaben umfassen Atemübungen, Diagnose und Behandlung von Atemproblemen, sowie die Unterstützung von Patienten bei der Bewältigung von Stress, Angstzuständen und weiteren Herausforderungen. Die Atemtherapie kann dazu beitragen, die Lebensqualität der Menschen zu steigern und ihnen zu einem besseren Verständnis für ihren eigenen Körper zu verhelfen.
Wie läuft die Ausbildung als Atemtherapeut ab?
Aktuell gibt es in der Schweiz drei Ausbildungszentren für die Atemtherapie, welche vom Dachverband der Komplementärtherapien eine Akkreditierung erhalten haben:
- IKP Institut für Körperzentrierte Psychotherapie (Zürich)
- AIS Ateminstitut Schweiz (Bern)
- LIKA Fachschule für Atem, Beratung und Therapie (Stilli bei Brugg)
Daneben gibt es weitere Ausbildungsstätten, die zwar nicht akkreditiert, aber trotzdem Teil des Atemfachverbandes Schweiz sind. Die in der Regel berufsbegleitende Ausbildung zum Atemtherapeuten findet im Lehrgangsformat statt. Ausserdem fördert der Bund diese Ausbildungsmassnahme über Bundesbeiträge. Dies sind Subventionen für die Vorbereitungskosten für Prüfungen der höheren Berufsbildung.
Voraussetzungen für die Ausbildung
Um die Ausbildung als Atemtherapeut beginnen zu können, ist in der Regel ein Abschluss der Sekundarstufe II erforderlich (entspricht Berufsabschluss oder Maturität). Darüber hinaus fordern manche Institutionen ein Mindestalter von 24 bzw. 25 Jahren oder koppeln den Ausbildungsstart an ein verpflichtendes Praktikum oder ein persönliches Aufnahmegespräch.
Dauer und Aufbau
Die berufsbegleitende Ausbildung zum Atemtherapeuten dauert drei Jahre. Meistens sieht das Ausbildungskonzept vor, dass es pro Monat zwischen zwei und fünf Ausbildungstage (nachmittags oder ganztags) gibt. Hier ist beispielhaft der Modulaufbau der LIKA Fachschule in Stilli dargestellt:
Modul 1 | Modul 2 | Modul 3 |
Eutonie & Atemarbeit | Psychodynamik des Meridiansystems | Integration & therapeutische Kompetenz |
1 Einführungsseminar | ||
14 Seminartage | 16 Seminartage | 29 Seminartage |
1 Intensivwoche | 1 Intensivwoche | 5 Tage, jeweils Donnerstag bis Samstag |
8,5 Einzelstunden | 8,5 Einzelstunden | 9 Einzelstunden |
Praktische Übungsgruppe | Praktische Übungsgruppe | Praktische Übungsgruppe |
Selbststudium & Praktikum | Selbststudium & Praktikum | Selbststudium & Praktikum |
Erfahrungsbericht | Erfahrungsbericht | Diplomarbeit |
Praktischer & theoretischer Kompetenznachweis | Praktische & theoretische Prüfung | Theoretische & praktische Prüfung mit Klient |
Teilnahmebestätigung | Teilnahmebestätigung | Diplom |
Auch wenn die erzielten Abschlüsse an den jeweiligen Schulen teilweise unterschiedliche Namen tragen, sollte man auf ein zu vergebendes “Branchenzertifikat Oda KT Methode Atemtherapie” achten. Dieses geniesst allgemeine Gültigkeit und ebnet den Weg für weitere Schritte auf der Karriereleiter.
Inhalte der Ausbildung
Folgende Ausbildungsinhalte bekommt man in der Ausbildung zum Atemtherapeuten vermittelt:
- Atem- und Körperübungen
- Manuelle Therapiemethoden auf der Liege (zum Beispiel Atembehandlungen auf dem bekleideten Körper, Atemmassage auf der Haut mit Öl, Faszientherapie)
- Therapeutische Gesprächsführung
- Meditation, Entspannung
- Achtsamkeits- und bewusstseinsfördernde Anwendungen
- Vokale Arbeit mit der Stimme
- Meridiansystem
Passt die Ausbildung als Atemtherapeut zu mir?
Die Atemtherapie-Ausbildung richtet sich an Personen, die im medizinischen, pflegerischen, therapeutischen, pädagogischen oder künstlerischen Bereich tätig sind und sich für die Komplementärmedizin interessieren. Wichtige persönliche Eigenschaften für diesen Beruf sind vor allem Empathie, Kommunikationsfähigkeit, pädagogisch-didaktische Skills, differenzierte Selbstwahrnehmung, sowie physische und psychische Gesundheit.
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Wie sieht der Berufsalltag als Atemtherapeut aus?
Der Berufsalltag als Atemtherapeut kann vielfältig sein, abhängig von der gewählten Spezialisierung und dem Arbeitsumfeld. Zu den Hauptaufgaben gehören die Durchführung von Atemtherapiesitzungen, die Erstellung von Therapieplänen, sowie die Dokumentation von Fortschritten im Therapieverlauf.
Aufgaben als Atemtherapeut
Die Atemtherapie zielt darauf ab, die Genesung der Patienten durch Anregung ihrer Selbstheilungskräfte zu fördern. Dazu gehört die Therapie von Menschen mit atemabhängigen Beschwerden und die Begleitung durch Phasen von Befindlichkeits- und Leistungsbeeinträchtigungen.
Doch auch gesunde Menschen werden von Atemtherapeuten bei ihrer Gesundheitserhaltung und Lebensgestaltung unterstützt. Mit Hilfe von gezielten Griffen, Massagen, Dehnungen und Übungen zum achtsamen Arbeiten können somit beispielsweise der Atemrhythmus beruhigt, Verspannungen gelöst und die Selbstwahrnehmung angeregt werden.
Wo kann man als Atemtherapeut arbeiten?
Atemtherapeuten können zum einen ganz oder teilweise selbstständig in einer Praxis arbeiten. Zum anderen finden sie jedoch auch Anstellungen bei Kliniken, Gesundheitsbetrieben, Rehabilitationseinrichtungen oder in Unternehmen.
Arbeitszeiten als Atemtherapeut
Die Arbeitszeiten von Atemtherapeuten sind stark abhängig vom Arbeitsplatz. Während man sich in der Selbstständigkeit das Pensum recht frei einteilen kann, richten sich die Zeiten ansonsten nach den Öffnungszeiten der medizinischen Einrichtung.
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Welche Berufsperspektiven hat man als Atemtherapeut?
Die Ausbildung zum Atemtherapeuten stellt einen hervorragenden Ausgangspunkt dar, um sich nach seinen eigenen Vorstellungen beruflich zu verwirklichen.
Weiterbildung und Fortbildung
Mit einem erworbenen Branchenzertifikat kann man eine Höhere Fachprüfung (HFP) anstreben und so beispielsweise ein eidgenössisches Diplom für ganzheitlich-integrative Atemtherapie oder als Komplementärtherapeut ablegen. Daneben existieren diverse Kurse für Fortbildungen in spezifischen Bereichen, etwa Atem in Zusammenhang mit Stress, Vitalität oder Rückenproblemen.
Berufsperspektiven und Zukunftsaussichten
Der Bedarf an Atemtherapeuten wird voraussichtlich weiter steigen, da die Nachfrage nach Stressmanagement und Atemtherapie in der heutigen Gesellschaft stetig zunimmt. Mit der richtigen Spezialisierung und Erfahrung haben Atemtherapeuten gute Chancen auf eine erfüllende und langfristige berufliche Karriere. Ein Diplom-Abschluss ermöglicht es Atemtherapeuten zudem, freiberuflich tätig zu sein, da mit dieser Auszeichnung die geleisteten Dienste von den Krankenkassen-Richtlinien anerkannt werden (und somit abrechenbar sind).
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