Das CAS Gesundheitsförderung und Prävention ist ein Zertifikatsstudiengang, der im Anschluss an eine Berufsausbildung mit Diplom, eine Fachschulausbildung oder ein Hochschulstudium im Bereich Gesundheit absolviert werden kann. Es handelt sich nicht um einen eigenständig zu erlernenden Beruf, sondern um eine Erweiterung der Qualifikation, die zusätzliche Optionen für die berufliche Karriere bietet.
Der folgende Artikel beschreibt Inhalt und Aufbau dieses CAS (Certificate of Advanced Studies) an den verschiedenen Studienorten und bietet einen Überblick über die anschliessenden beruflichen Perspektiven und Möglichkeiten. Der Fokus liegt dabei auf den unterschiedlichen Schwerpunktsetzungen der jeweiligen Anbieter.
CAS Gesundheitsförderung – Voraussetzungen
Die Zulassung zum CAS Gesundheitsförderung und Prävention erfordert je nach Anbieter ein abgeschlossenes Hochschulstudium der Universität, Technischen Hochschule bzw. Fachhochschule oder einen erfolgreichen Abschluss der höheren Fachschule. Auch eine Ausbildung mit eidgenössischem Fachausweis bzw. Diplom (wird in der Regel durch das Ablegen einer Berufsprüfung erworben), sowie eine mindestens zweijährige Berufserfahrung in einem Gesundheitsberuf gilt mancherorts als ausreichend. Zudem spielen die individuellen Qualifikation der Interessenten eine entscheidende Rolle im Zulassungsprozess.
Prinzipiell ist die Weiterbildung insbesondere für Fachmänner/-frauen Gesundheit (FaGe) prädestiniert. Aber auch andere Berufsfelder im Gesundheitswesen, wie beispielsweise Fachmänner/-frauen Bewegung und Gesundheitsförderung haben gute Chancen auf eine Zulassung.
CAS Gesundheitsförderung – Inhalt und Dauer
Das CAS Gesundheitsförderung und Prävention vermittelt den Teilnehmern die erforderlichen Wissensinhalte und Kompetenzen, um die Gesunderhaltung des Individuums innerhalb seines Umfeldes zu fördern. Dies kommt der gesamten Bevölkerung zugute und hilft, Kosten einzudämmen. Die inhaltlichen Schwerpunkte der Weiterbildung konzentrieren sich auf den soziokulturellen Hintergrund der adressierten Personen oder Gruppen. Neben sozio-emotionaler Gesundheitskompetenz werden Alters- und Gendersensibilität vermittelt und die Methoden des Empowerments vorgestellt.
Inhalte
Gesundheitsförderung und Prävention sind Kernthemen des Fachgebiets Public Health, das vor allem an den Universitäten gelehrt wird. Gleich mehrere Institutionen bieten den Weiterbildungsgang an. So gibt es einen gemeinsamen Lehrgang der Universitäten Basel, Bern und Zürich, und entsprechende Angebote an der FH Zentralschweiz in Luzern, der FH Nordwestschweiz in Olten und der Fernfachhochschule Schweiz.
Der Kurs vermittelt gesundheitswissenschaftliche und epidemiologische Grundlagen, sowie eine breite Auswahl an Theorien, Modellen, Konzepten und Methoden aus dem Themenfeld der Gesundheitsvorsorge. Zudem werden die Teilnehmenden im Umgang mit wissenschaftlicher Literatur geschult und lernen, diese korrekt zu analysieren und wiederzugeben. Migration und gesundheitliche Chancengleichheit sind weitere Inhalte des Kurses. Im Folgenden ist Aufbau der Lehrgänge von einigen Anbietern beispielhaft gegenübergestellt.
Anbieter | Inhaltliche Schwerpunkte |
Universitäten Basel, Bern und Zürich 12 ECTS-Punkte | – Einführung Public Health – Grundlagen der Gesundheitswissenschaft und Sozialepidemiologie – Social Science Research Methods in Public Health – Umwelt und Gesundheit – Soziokulturelle Kontexte, Migration und gesundheitliche Chancengleichheit – Public-Health-Probleme erkennen und lösen |
Hochschule Luzern (FH Zentralschweiz) 15 ECTS-Punkte | – Einführung und Grundbegriffe – Strategien, Methoden und Handlungsfelder – Vertiefung und ethische Aspekte – Evidenzbasierte Planung und Evaluation von Projekten – Nationale und Kantonale Gesundheitspolitik und politische Interessensvertretung – Globale Gesundheit, Menschenrechte und Chancengleichheit – Gesundheitskommunikation und Social Marketing – Salutogenese in Theorie und Praxis – Gesundheitsförderung und Prävention: Akteure, Themen und Projekte – mündlicher Leistungsnachweis und Ausklang |
Fachhochschule Nordwestschweiz in Olten 15 ECTS-Punkte | – Begriffe, Modelle, Konzepte und Grundlagen – Bezugswissenschaften Gesundheitssoziologie, Gesundheitspsychologie und Ethik – Gesundheitsförderung und Prävention in verschiedenen Settings – Methodisches Handeln – Thematische Vertiefungen |
Fernfachhochschule Schweiz 10 ECTS-Punkte | – Grundlagen der Gesundheitsförderung – Epidemiologie und Prävention |
Dauer und Abschluss
Je nach Lehrgangsanbieter variieren Dauer und inhaltlicher Aufbau des CAS stark. Während der Kurs an der Fern-FH Schweiz nur zwei Module mit einem Präsenztag pro Monat umfasst, gliedert sich der Kurs an der FH Zentralschweiz in zehn Module, die mit je zwei Tagen Präsenzunterricht einhergehen. Die FH Nordwestschweiz sieht die meisten Präsenztage vor. Hier werden pro Modul (insgesamt fünf) jeweils bis zu fünf Tage vor Ort fällig. Der Kooperationslehrgang der Universitäten Basel, Bern und Zürich verteilt die dort festgesetzten sechs Module auf alle drei Ausbildungsorte.
Gemein ist den meisten Anbietern folglich, dass die einzelnen Themenbereiche in komprimierten Modulen im Präsenzunterricht vermittelt werden. Hieran folgt dann eine Phase des Selbststudiums. Jedes Modul schliesst mit einer Prüfung, einer Hausarbeit oder einer Präsentation ab. Die Dauer der Weiterbildung umfasst in der Regel zwischen sechs und acht Monaten. Vorgeschrieben sind mindestens 10 ECTS-Einheiten zu je 25 bis 30 Stunden. Nach Abschluss der Weiterbildung erlangen die Absolventen das Zertifikat Certificate of Advanced Studies in Gesundheitsförderung und Präventionen, das aufgrund der Strukturierung in ECTS international anerkannt ist.
Fachfrau/-mann Gesundheit (FaGe) Stellenangebote
CAS Gesundheitsförderung – Kosten
Die Kosten der Weiterbildung CAS Gesundheitsförderung sind abhängig vom Konzept des jeweiligen Anbieters, der Lehrgangsdauer und dessen Aufbau. Während die Fern-FH Schweiz das CAS für 5’700 Schweizer Franken anbietet, liegen die Kosten an der FH Nordwestschweiz mit 6’600 Schweizer Franken und an der Hochschule Luzern mit 8’600 Franken im mittleren Sektor. Die auf drei Standorte verteilte CAS-Weiterbildung der Universitäten Basel, Bern und Zürich schlägt mit 11’800 Franken zu Buche.
Während es aufgrund des Kursaufbaus meist möglich ist, in geringerem Umfang nebenbei zu arbeiten, können die Studierenden auch finanzielle Unterstützung in Form einer einer anteiligen Kostenübernahme durch den Arbeitgeber erbitten. Zudem lassen sich Weiterbildungskosten bis 12’000 Schweizer Franken steuerlich abzusetzen.
CAS Gesundheitsförderung – Lohn
Grundsätzlich handelt es sich beim CAS Gesundheitsförderung und Prävention um eine Zusatzqualifikation, die keinen eigenen Beruf darstellt. Ihr Abschluss soll die eigenen Fähigkeiten in der bestehenden beruflichen Tätigkeit erweitern. Die für diese Weiterbildung prädestinierte Fachfrau Gesundheit (FaGe) erwartet einen mittleren Verdienst von knapp 61’500 Schweizer Franken jährlich. Durch die im Lehrgang erworbenen spezialisierten Fähigkeiten ist eine Lohnsteigerung im bestehenden Beruf möglich.
Fachfrau/-mann Gesundheit (FaGe) Stellenangebote
CAS Gesundheitsförderung – Aufgaben
Absolventen des CAS Gesundheitsförderung und Prävention sind Fachpersonen mit fundiertem Wissen im Bereich der Gesunderhaltung der Bevölkerung. Ihre Aufgaben betreffen die Planung und Durchführung präventiver Massnahmen, die eine Verbesserung der allgemeinen Gesundheitssituation in der Bevölkerung zur Folge haben und das Gesundheitssystem entlasten. Dabei berücksichtigen sie aktuelle epidemiologische Daten und stehen mit der Politik im regen Austausch.
Kernthema ist die Befähigung eines jeden Individuums, eine gesundheitsförderliche Lebensweise im eigenen sozial-emotionalen Kontext zu etablieren. Hierzu müssen die Fachberater den jeweiligen alters- und genderspezifischen Hintergrund der Zielperson oder -Gruppe erfassen und in ihre Planung mit einbeziehen.
Arbeitszeiten
Die Kernarbeitszeiten für Fachkräfte in der Gesundheitsförderung liegen zu den Zeiten, in denen die Zielgruppe erreichbar ist. In der Regel findet ihre Tätigkeit an Werktagen statt.
Einsatzorte
Fachkräfte mit einer Weiterbildung im Bereich Gesundheitsförderung werden von verschiedenen Unternehmen gesucht. Eine mögliche Option ist eine Tätigkeit im Angestelltenverhältnis beim Bundesamt für Gesundheit, dem Schulgesundheitsdienst oder einer Beratungsfirma.
CAS Gesundheitsförderung – Weiterbildungsmöglichkeiten
Das CAS Gesundheitsförderung ist eine Grundlagenweiterbildung aus dem Bereich Public Health und vermittelt Basiskompetenzen in diesem Fachbereich. Aufbauend darauf werden von den medizinischen Fakultäten das Diploma of Advances Studies (DAS) und der Master of Advances Studies (MAS) für die Vertiefung der Inhalte angeboten. Ausserdem kann der umfassende Studiengang Master of Public Health angeschlossen werden.
Passende Jobs
Passende Stellen für Fachpersonen mit Zertifikat CAS Gesundheitsförderung bietet Medi-Karriere. Hier gibt es Jobs als Fachfrau Gesundheit (FaGe), Jobs als Assistentin Gesundheit und Soziales (AGS) und MPA-Stellen.
- Unibas: CAS Gesundheitsförderung und Prävention, https://advancedstudies.unibas.ch/... (Abrufdatum: 17.02.2024)
- FHNW: CAS Gesundheitsförderung und Prävention, https://www.fhnw.ch/... (Abrufdatum: 17.02.2024)
- FFHS: CAS Gesundheitsförderung und Prävention, https://www.ffhs.ch/... (Abrufdatum: 17.02.2024)
- CAS Prävention und Gesundheitsförderung Grundlagen, https://www.hslu.ch/... (Abrufdatum: 17.02.2024)
- CAS Gesundheitsförderung und Prävention, https://www.berufsberatung.ch/... (Abrufdatum: 17.02.2024)
- Kurs Gesundheitsförderung und Prävention, https://www.weiterbildung.uzh.ch/... (Abrufdatum: 17.02.2024)
- Weiterbildungsangebote: CAS Gesundheitsförderung und Prävention, https://www.unibe.ch/... (Abrufdatum: 17.02.2024)
- Weiterbildungsfinanzierung in der Schweiz – Welche Optionen gibt es?, https://www.evrlearn.ch/... (Abrufdatum: 17.02.2024)