Die Fachfrau Gesundheitsinstitutionen stellt in einer zunehmend alternden Bevölkerung einen wichtigen Partner für Spitalleitungen und Vorstände grosser Gesundheitsinstitutionen dar. Die berufsbegleitende Berufsprüfung richtet sich in der Hauptsache an Beschäftigte in entsprechenden Einrichtungen, die bereits über Erfahrung im Management und kaufmännischen Bereich verfügen und ihre betriebswirtschaftlichen Kompetenzen erweitern wollen. Im Folgenden werden Voraussetzungen, Dauer und Inhalte der Berufsprüfung und die hierauf aufbauenden Karrierewege erläutert.
Was macht man als Fachfrau Gesundheitsinstitutionen?
Die Fachfrau Gesundheitsinstitutionen ist Generalistin für operative betriebswirtschaftliche Themen im Gesundheitswesen. Teilweise nimmt sie Führungsaufgaben wahr. Zudem unterstützt sie ihre Vorgesetzten in der Koordination und Leitung von Projekten und interdisziplinären Aufgaben. Neben Leitungskräften aus der eigenen Abteilung steht sie auch mit Leistungsempfängern (Patienten, Kunden, Behörden und Versicherungen) in Kontakt.
Wie läuft die Berufsprüfung zur Fachfrau Gesundheitsinstitutionen ab?
Die Berufsprüfung zur Fachfrau Gesundheitsinstitutionen ist eine erste Spezialisierungsform für Beschäftigte im Gesundheitswesen mit Erfahrung im Management. Die Vorbereitungszeit setzt sich aus einer Reihe von Kursteilen zusammen, die sich auf 33 Ausbildungstage verteilen und berufsbegleitend belegt werden können. Sie wird angeboten vom H+ Verband Schweizer Spitäler, Kliniken und Pflegeinstitutionen in Aarau, sowie als französischsprachiges Pendant an der Espace Compétences in Cully.
Voraussetzungen für das Ablegen der Berufsprüfung
Um zur Berufsprüfung Fachfrau Gesundheitsinstitutionen zugelassen zu werden, müssen die Interessentinnen ein eidgenössisches Fähigkeitszeugnis (EFZ) nach mindestens dreijähriger Grundbildung, oder alternativ ein Berufs-, Fach- oder gymnasiales Maturitätszeugnis vorweisen können. Ausserdem wird eine mindestens zweijährige Berufspraxis im kaufmännischen Bereich in einer geeigneten in- oder ausländischen Gesundheitsinstitution vorausgesetzt. Somit ist die Berufsprüfung vor allem für betriebswirtschaftlich vorgebildete Personen aus der Gesundheitsbranche interessant.
Weiterhin sollte das persönliche Charakterprofil zum Beruf passen. Führungskompetenz und die Fähigkeit zur Teamarbeit sind wichtige Grundlagen, die zur erfolgreichen Umsetzung der entwickelten Optimierungsstrategien beitragen. Die Absolventinnen der Berufsprüfung benötigen gute Kenntnisse im Rechnungswesen und müssen administrative Arbeiten verrichten und strukturieren können.
Dauer und Aufbau der Berufsprüfung
Die Dauer zur Vorbereitungszeit einschliesslich des Ablegens der Berufsprüfung wird mit zehn Monaten angegeben. In der abschliessenden Prüfung werden die theoretischen Hintergründe und die praktischen Kenntnisse und Fertigkeiten der Absolventinnen durch die Beantwortung von Auswahlfragen, freie Textaufgaben, ein kurzes Rollenspiel mit Fokus auf eine typische Beratungssituation und ein Fachgespräch ermittelt.
Es gibt einen schriftlichen sowie einen mündlich-praktischen Prüfungsteil. Angeboten wird die Prüfung bei Vorlage von mindestens zwölf Anmeldungen hierzu oder in einem Intervall von zwei Jahren. Mit bestandener Berufsprüfung erwerben die Absolventinnen das Zertifikat Fachfrau in Gesundheitsinstitutionen mit eidgenössischem Fachausweis.
Inhalte der Berufsprüfung zur Fachfrau Gesundheitsinstitutionen
Die Inhalte des Kurses betreffen das Patienten- und Ertragsmanagement, Finanzen, Beschaffungsmanagement und Support. Aber auch Personalplanung (Human Resources Management), Informations- und Kommunikationstechnik, sowie Projekt- und Prozessmanagement sind zentrale Bestandteile. Es finden Unterrichtsblöcke von zumeist zwei bis drei Unterrichtstagen in Folge statt, an denen das entsprechende Thema behandelt und vertieft wird. Zum Ende der Berufsprüfung fertigen die Absolventinnen eine Fallbeschreibung im Fachbereich ICT / Projekt- und Prozessmanagement an, die im Rahmen der Abschlussprüfung diskutiert wird und als Basis für das vertiefende Fachgespräch dient.
Prüfungsteil | Schriftlich | Mündlich |
1. Patienten- und Ertragsmanagement | 90 min | 0 min |
2. ICT / Projekt- und Prozessmanagement Fachgespräch | 0 min | 30 min |
3. Finanzen | 150 min | 0 min |
4. Beschaffungsmanagement und Support | 90 min | 0 min |
4. HR Management | 0 min | 30 min |
Total | 330 min | 60 min |
Was verdient man in der Vorbereitungszeit zur Berufsprüfung?
Da die Berufsprüfung berufsbegleitend abgelegt wird, erhalten Interessentinnen in der Vorbereitungszeit den vereinbarten Lohn ihrer aktuellen Arbeitsstelle. Eine zusätzliche Vergütung erfolgt in der Regel nicht. Die Lehrgangskosten für die Berufsprüfung Fachfrau Gesundheitsinstitutionen liegen bei 9’780 Schweizer Franken. Hinzu kommen die Prüfungsgebühr in Höhe von 1’800 Schweizer Franken, eine Registrierungsgebühr von 40 Schweizer Franken und die Kosten für Studienmaterialien, wie Lehrbücher, Taschenrechner und sonstige Hilfsmittel. Letztere belaufen sich auf etwa 53 Schweizer Franken.
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Wie sieht der Berufsalltag als Fachfrau Gesundheitsinstitutionen aus?
Der Berufsalltag als Fachfrau Gesundheitsinstitutionen gestaltet sich sehr abwechslungsreich. Die Fachkräfte besitzen umfassende Kenntnisse in den Bereichen Marketing und Betriebswirtschaftliche Optimierung. Sie erkennen die Trends und Bedürfnisse in der Gesellschaft und insbesondere innerhalb der Reichweite des Unternehmens und erarbeiten Marketingstrategien zur bestmöglichen Positionierung in diesem Umfeld.
Aufgaben als Fachfrau Gesundheitsinstitutionen
Das Aufgabengebiet der Fachfrau Gesundheitsinstitutionen umfasst neben der Administration und dem Tarif- und Vertragswesen auch Tätigkeiten in den Bereich Leistungsmanagement, Finanzen, Controlling, Personal, Marketing, sowie Facility-Management. In ihrer Aufgabe unterstützen sie ihre Vorgesetzten in fächerübergreifenden Themen und Projekten.
Dabei sind ihre Aktivitäten eng mit der Spitalleitung verzahnt. Sie wird in die Kommunikation mit behördlichen Institutionen und Versicherungsbetrieben eingebunden und unterstützt finanzielle Vorhaben und Planungen mit dem Ziel, auch die Kompetenzen der Mitarbeiter im Themenfeld der betriebswirtschaftlichen Überlegungen zu stärken. Insbesondere in grossen Spitälern mit vielen Mitarbeitern gehört die Rekrutierung von Personal und die Gestaltung der Personalstruktur zu den zentralen Aufgaben dieser Fachpersonen.
Wo kann man als Fachfrau Gesundheitsinstitutionen arbeiten?
Neben Spitälern müssen auch Rehabilitationszentren, Kurhäuser und Gesundheitsinstitutionen stets auf effiziente und eine ökonomische Arbeitsstruktur achten. Sie setzen daher ebenfalls häufig Spezialisten dieses Gebiets ein.
Arbeitszeiten als Fachfrau Gesundheitsinstitutionen
Die Kernarbeitszeiten für die Fachfrau Gesundheitsinstitutionen entsprechen in weiten Teilen denen der Klinikleitung. Aufgrund der Beteiligung an Meetings und Seminaren sind je nach Arbeitsplatz auch Veranstaltungen in den Abendstunden und am Wochenende möglich. Der Stellenumfang ist dabei abhängig vom Bedarf des Arbeitgebers und entsprechend von der Grösse des Spitals bzw. der Einrichtung.
Was verdient man als Fachfrau Gesundheitsinstitutionen?
Zum Verdienst von Fachfrauen Gesundheitsinstitutionen stehen bis dato leider keinen validen Informationen bereit.
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Welche Berufsperspektiven hat man als Fachfrau Gesundheitsinstitutionen?
Die Berufsperspektiven von Fachfrauen Gesundheitsinstitutionen sind im Zuge der steigenden Nachfrage gut. Mit der Berufsprüfung Fachfrau Gesundheitsinstitutionen schaffen die Absolventinnen die Basis für vielfältige Weiterbildungsmöglichkeiten. So kann beispielsweise die Vertiefung der Kenntnisse im Rahmen der Höheren Fachprüfung zum Experten in Gesundheitsinstitutionen mit eidgenössischem Diplom erfolgen.
Fachhochschulen bieten Abschlüsse als diplomierter Betriebswirtschaftler oder Versicherungswirtschaftler an, auch eine Erweiterung der Kompetenzen hin zum Krankenversicherungs-Experten ist denkbar. Aufbauende Studiengänge betreffen beispielsweise den Bereich Betriebsökonomie.
Passende Stellen
Passende Stellen für Absolventinnen der Berufsprüfung Fachfrau Gesundheitsinstitutionen finden sich bei Medi-Karriere. Hier gibt es Jobs als Gesundheitsmanager, Jobs als Kauffrau im Gesundheitswesen und Stellen in der Verwaltung.