Der Laboranten-Lohn und Laborantinnen-Lohn werden in der Schweiz durch vielfältige Faktoren beeinflusst. So spielen hierbei unter anderem das Kanton der Anstellung, die eigene Berufserfahrung und das Geschlecht eine Rolle. Die Fachkräfte nehmen mit ihrem Fachwissen dabei eine unverzichtbare Rolle bei der Untersuchung von Proben sowie der Durchführung von Tests und Experimenten ein. Doch wie hoch fällt der Lohn als Laborant/in genau aus?
Dieser Artikel wirft einen genaueren Blick auf die Bandbreite der Löhne und beleuchtet die verschiedenen Faktoren, die diese prägen – angefangen bei der Art der Gesundheitseinrichtung bis hin zur individuellen Berufserfahrung.
Laborant/in – Lehrlingslöhne
Für die Ausbildung zum/-r Laboranten/-in nennt das Lohnbuch 2024 konkrete Lohnempfehlungen für die Schweiz. Demnach wird für die angehenden Laborfachkräfte in etwa der nachfolgend dargestellte Verdienst angegeben.
Neben diesen Empfehlungen hängt die individuelle Höhe des Lehrlingslohns jedoch auch vom jeweiligen Ausbildungsbetrieb und der gewählten Fachrichtung ab.
Laborant/in – Lohn zum Berufseinstieg
Die Höhe des Laboranten-Lohns bzw. des Laborantinnen-Lohnes zum Berufseinstieg hängt von verschiedenen Faktoren ab, darunter unter anderem die Fachrichtung, der Standort und die Unternehmensgrösse. Der Verband der Schweizerischen Lack- und Farbenindustrie (VSLF) empfiehlt für Lacklaboranten/-innen beispielsweise einen Einstiegslohn von 4’223 Schweizer Franken. Der durchschnittliche Lohn in den ersten beiden Berufsjahren liegt dabei schweizweit bei circa 4’620 bis 5’000 Franken pro Monat, was einem Jahresgehalt von etwa 60’060 bis 65’000 Schweizer Franken entspricht.
Der geringere Lohn als Berufsanfänger/in hängt hierbei mit der noch fehlenden langjährigen Berufserfahrung zusammen. Zu Beginn der Karriere müssen ausserdem oft noch bestimmte einrichtungsinterne Abläufe und Fähigkeiten erlernt werden. Institutionen investieren daher neben dem Lohn auch Zeit und weitere Ressourcen, um die Berufseinsteiger/innen in die spezifischen Anforderungen ihrer Position einzuführen.
Laborant/in Stellenangebote
Laborant/in – Lohn nach Art der Einrichtung
Der Lohn von Laboranten/-innen kann weiterhin je nach Art der Einrichtung, in der diese arbeiten, variieren. Hierbei kann die Lohnhöhe je nach dem unterschiedlich ausfallen, ob man in einer privaten oder öffentlichen Einrichtung beschäftigt ist. Des Weiteren spielen auch Gesamtarbeitsverträge (GAV) eine entscheidende Rolle dabei, wie viel die Fachkräfte verdienen. Letztere legen als Vereinbarungen zwischen Arbeitgeber- und Arbeitnehmerverbänden, die Arbeitsbedingungen und Löhne für bestimmte Einrichtungen, Berufsgruppen oder Branchen fest.
Einrichtungen mit GAV
Im Bereich der Laboranten/-innen gibt es in der Schweiz mehrere GAV, die unter anderem die Lohnhöhe regeln. Die Einteilung in die konkreten Lohnklassen erfolgt hierbei oft anhand von Faktoren wie Berufserfahrung, konkretem Bildungsabschluss und spezifischer Funktion im Unternehmen. In der Chemie- und Pharmaindustrie gibt es hierbei zum Beispiel mehrere GAV, die sowohl firmenspezifisch wie auch regionsspezifisch gelten. Sie umfassen Unternehmen, die in der Forschung, Entwicklung und Produktion von Chemikalien, Arzneimitteln und anderen chemischen Produkten tätig sind. Beispielhaft zu nennen ist hierbei unter anderem der Gesamtarbeitsvertrag für die Basler Pharma-Chemie und Dienstleistungsunternehmen.
Daneben wird der Beruf auch im GAV der Berner Spitäler und Kliniken sowie im CCT des Etablissements médico-sociaux (EMS) pour les personnes âgées, welcher im Kanton Genf gültig ist, berücksichtigt. Demnach sind folgende Löhne möglich:
GAV | Einordnung | Monatslohn |
Berner Spitäler und Kliniken | Lohnband 13 | 4’948 bis 7’916 CHF |
Berner Spitäler und Kliniken | Lohnband 14 | 5’155 bis 8’248 CHF |
CCT des Etablissements médico-sociaux (EMS) pour les personnes âgées | Lohnklasse 12 | 5’730 CHF |
Laborant/in – Lohn nach Kantonen
Der Lohn von Laboranten/-innen kann ausserdem je nach Kanton variieren, da unter anderem die Lebenshaltungskosten (insbesondere in städtischen Gebieten gibt es üblicherweise höhere Kosten) und die wirtschaftliche Situation in den verschiedenen Kantonen unterschiedlich sind. Kantone mit florierender Wirtschaft können somit meist wettbewerbsfähigere Löhne bieten.
Als Laborant/in erhält man hierbei in Zürich und St. Gallen mit über 70’000 Schweizer Franken die höchste Entlohnung. Weniger verdienen die Fachkräfte hingegen in Thurgau und Uri. Hier muss mit einem Lohn von unter 50’000 Franken gerechnet werden. Wie genau sich die kantonalen Verdienstmöglichkeiten unterscheiden, zeigt die nachfolgende Darstellung beispielhaft. Zu beachten ist hierbei, dass die Daten auf zum Teil abweichenden Wochenarbeitszeiten in einem Bereich von circa 39 bis etwa 43 Arbeitsstunden beruhen.
Lohn laut kantonalen Personalgesetzen
Neben den allgemein kantonsabhängigen Löhnen, werden diese für kantonale Arbeitnehmer/innen auch in den Personalgesetzen des jeweiligen Kantons genauer definiert. Diese können stark variieren, da jedes Kanton seine eigenen Gesetze und Regelungen für das öffentliche Personal hat. Die Gesetze legen beispielsweise Löhne, Arbeitsbedingungen und Vorteile für die Angestellten fest.
Einige Punkte, die bei der Einordnung auch von Laboranten/-innen dabei relevant sind, sind die Stellenbewertung sowie die Einordnung des Berufsbildes in das spezifische Lohnsystem bzw. eine Lohnklasse. Letztere spiegelt oft die Qualifikation, Berufserfahrung und Verantwortung wider. Häufig ist im Laufe der Zeit eine gewisse Entwicklung möglich, sodass Mitarbeiter/innen aufsteigen können, wenn sie bestimmte Kriterien erfüllen.
Laborant/in – Lohn nach Alter und Geschlecht
Auch aufgrund des Alters und Geschlechts kann der Lohn von Laboranten/-innen variieren. Ersteres hängt unter anderem damit zusammen, dass viele Arbeitsmärkte eine Praxis der sogenannten Alters- oder Erfahrungsstaffelung haben. Das bedeutet, dass der Verdienst einer Person im Laufe ihrer Karriere zunimmt, da sie mehr Berufserfahrung und Fachkenntnisse sammelt. Weitere Gründe, warum der Lohn aufgrund des Alters bzw. der zunehmenden Berufserfahrung steigt, sind unter anderem Fachkenntnisse, der eigene Verantwortungsbereich und dessen Komplexität sowie die Dauer der Betriebszugehörigkeit.
Im Berufsbild sind des Weiteren auch geschlechterspezifische Abweichungen bei der Entlöhnung erkennbar. Verdienen weibliche Fachkräfte zu Beginn der Karriere noch circa 3´000 Schweizer Franken weniger als ihre männlichen Kollegen, ändert sich diese Tendenz im Laufe der Karriere. Wie sich die Entlohnung dabei konkret entsprechend des Alters und Geschlechts verändert, zeigt die nachfolgende Tabelle. Zu berücksichtigen ist hierbei, dass Schwankungen aufgrund der jeweiligen Datengrundlage möglich sind.
Alter | Bruttojahreslohn Frauen | Bruttojahreslohn Männer |
> 25 Jahre | 58’600 CHF | 61’525 CHF |
25 bis 35 Jahre | 68’000 CHF | 70’000 CHF |
35 bis 45 Jahre | 79’394 CHF | 79’300 CHF |
45 bis 55 Jahre | 89’500 CHF | 88’500 CHF |
> 55 Jahre | 90’000 CHF | 83’000 CHF |
Laborant/in Stellenangebote
Laborant/in – Verdienst im Vergleich mit anderen Berufen
Der Verdienst von Laboranten/-innen liegt mit schweizweit durchschnittlich etwa 5’340 Schweizer Franken im Vergleich zu anderen verwandten Berufen im unteren Mittelfeld. Chemiker/innen erhalten so beispielsweise einen deutlich höheren Lohn mit etwa 8’167 Franken monatlich. Auch Biomedizinische Analytiker/innen und Qualitätskontrolleure/-innen verdienen mit rund 7’107 bzw. 6’645 Schweizer Franken mehr.
Eine ähnliche Entlohnung bekommen hingegen Chemie- und Pharmatechnologen/-innen, die laut Lohnbuch 2024 rund 5’340 Franken erhalten sowie Labortechniker/innen, die im Monat rund 5’820 Schweizer Franken verdienen. Wie der Laboranten-Lohn bzw. Laborantinnen-Lohn dabei genau im Vergleich ausfällt, zeigt die Tabelle noch einmal.
Berufsbezeichnung Monatsgehalt (Brutto) Jahresgehalt (Brutto) Chemiker/in (Analytik) 8´167 CHF 106´171 CHF Naturwissenschaftliche/r Labortechniker/in 5'820 CHF 75´660 CHF Biomedizinische/r Analytiker/in 7´107 CHF 92´391 CHF Qualitätskontrolleur/in 6'645 CHF 86´385 CHF Laborant/-in 5´340 CHF 69´420 CHF Chemie- und Pharmatechnologe/-in 5'340 CHF 69´420 CHF
Laborant/in – Mehr Lohn durch Fort- und Weiterbildungen
Fort- und Weiterbildungen können für Laboranten/-innen wichtige Möglichkeiten sein, ihre Fachkenntnisse zu vertiefen, sich zu spezialisieren und ihre Karriere- sowie Verdienstchancen zu verbessern. Die nachfolgenden Fort- und Weiterbildungsoptionen bieten den Fachkräften gute Möglichkeiten ihr Einkommen durch zusätzliche Qualifikationen oder höhere Positionen zu verbessern.
- Spezialisierungen, beispielsweise über die Berufsprüfung zum/-r Prozessfachmann/-frau oder Höhere Fachprüfungen, zum Beispiel als Naturwissenschaftliche/r Labortechniker/in oder Experte/-in in biomedizinischer Analytik und Labormanagement
- Fortgeschrittene akademische Abschlüsse in verwandten Bereichen, zum Beispiel Bachelor- oder Masterabschluss in Biotechnologie, Chemie oder einer verwandten Disziplin.
- Fortbildungen in den Bereichen Management, Teamführung und Projektmanagement
Passende Jobs für Laboranten/-innen
Wer aktuell auf der Suche nach einer neuen Stelle als Laborant/in ist, wird bei Medi-Karriere fündig. Hier gibt es Laboranten/-innen Jobs, Stellen für Biomedizinische Analytiker/innen oder auch Jobangebote in der Verwaltung.
- vpod, Ausführungsbestimmungen Richtfunktionen GAV Berner Spitäler und Kliniken, https://bern.vpod.ch/... (Abrufdatum: 17.11.2023)
- vpod, Lohntabelle 2023 GAV Berner Spitäler und Kliniken, https://bern.vpod.ch/... (Abrufdatum: 17.11.2023)
- Syna, Chemie-, Pharmaindustrie, https://syna.ch/... (Abrufdatum: 17.11.2023)
- Unia, gav-service, CCT des Etablissements médico-sociaux (EMS) pour les personnes âgées, Genève, https://www.gav-service.ch/... (Abrufdatum: 17.11.2023)
- Volkswirtschaftsdirektion des Kantons Zürich, Amt für Wirtschaft und Arbeit, Arbeitsbedingungen: Lohnbuch 2024, orell füssli