Der Psychotherapeut bekleidet einen Beruf von herausragender Bedeutung, da er Menschen dabei hilft, psychische Probleme zu bewältigen und ein erfülltes Leben zu führen. In einer Gesellschaft, in der das Stresslevel kontinuierlich steigt und psychische Erkrankungen zunehmen, ist die Rolle von Psychotherapeuten relevanter denn je. Der Beruf erfordert eine tiefes Einfühlungs- und Empathievermögen. In diesem Artikel wird das Studium und das spätere Berufsleben von Psychotherapeuten beleuchtet.
Was macht man als Psychotherapeut?
Psychotherapeuten sind Experten für psychische Gesundheit und emotionales Wohlbefinden. Sie helfen Menschen dabei, psychische Störungen, Traumata, Stress und andere psychische Probleme zu bewältigen. Zu ihren Aufgaben gehören:
- Diagnosen stellen: Sie führen Gespräche und Tests durch, um psychische Störungen zu diagnostizieren und die Ursachen dafür zu ermitteln.
- Therapien durchführen: Sie bieten Gesprächstherapie, Verhaltenstherapie oder andere spezialisierte Therapieformen an, um ihre Patienten bei der Bewältigung ihrer Probleme zu unterstützen.
- Krisenintervention: In akuten Krisensituationen bieten sie Soforthilfe und unterstützen ihre Patienten dabei, sich stabilisieren zu können.
- Präventive Massnahmen: Psychotherapeuten arbeiten auch präventiv, um Menschen dabei zu helfen, psychische Gesundheit zu erhalten und Krisen zu verhindern.
Was ist der Unterschied zwischen Psychotherapeut, Psychologe und Psychiater?
Es gibt oft Verwirrung über die Unterschiede zwischen diesen Berufen. Ein Psychiater ist ein Arzt, der Medikamente verschreiben kann und medizinische Behandlungen für psychische Erkrankungen durchführt. Als Psychologe hingegen hat man einen akademischen Abschluss in Psychologie und kann eine Therapie anbieten, aber normalerweise keine Medikamente verschreiben. Ein Psychotherapeut hat ein Studium der Psychologie, sowie eine zusätzliche Weiterbildung absolviert und ist in der Regel in der Patientenberatung tätig.
Wie läuft die Ausbildung als Psychotherapeut ab?
Der Weg zum Psychotherapeuten ist im Psychologieberufegesetz von 2013 und den Richtlinien der Berufsverbände festgelegt. Zunächst muss ein Psychologie-Studium erfolgen abgeschlossen werden. Anschliessend kann man die Weiterbildung Psychotherapie antreten.
Voraussetzungen für die Weiterbildung
Um die Weiterbildung Psychotherapie beginnen zu können, muss man einen Master-, Lizentiats- oder Diplomabschluss in Psychologie vorweisen. Alternativ kann man auch nach dem Medizinstudium und einem abgeschlossenen Facharzttitel in Psychiatrie und Psychotherapie zugelassen werden. Zusätzlich wird vorausgesetzt, dass man an seiner Hochschule die Fächer Psychologie und Psychopathologie belegt und erfolgreich abgeschlossen hat. Die verschiedenen Weiterbildungsinstitutionen fordern teils Eignungsabklärungen und Eignungstests vor dem Ausbildungsantritt.
Dauer und Aufbau der Weiterbildung
Die Ausbildung zum Psychotherapeut dauert zwischen vier und sechs Jahren und erfolgt berufsbegleitend. Empfohlen wird dabei ein Anstellungsgrad von 70 bis 80 Prozent. Der Antritt der Ausbildung erfolgt in Form einer Stelle als klinischer Assistenzpsychologe. Die Weiterbildung selbst umfasst verschiedene integrale Elemente, darunter Theorie, Selbstreflexion, Praxis und Supervision. Der Gesamt-Umfang beträgt 90 ECTS, was – ohne die klinische Tätigkeit – einem zeitlichen Aufwand von 2’250 – 2’700 Stunden entspricht. An der Universität Bern zum Beispiel sieht die Aufteilung wie folgt aus:
Modul Inhalt Umfang Wissen und Können
40 ECTS Therapeutische Tätigkeit
25 ECTS Supervision
20 ECTS Selbsterfahrung
5 ECTS Klinische Tätigkeit
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Inhalte der Weiterbildung als Psychotherapeut
Die Ausbildung zum Psychotherapeuten umfasst diverse Inhalte. Darunter befinden sich etwa Modelle von psychischen Funktionsweisen, Entstehung und Aufrechterhaltung von psychischen Störungen, sowie psychotherapeutische Veränderungsprozesse. Im Detail lernt man unter anderem folgende wichtige Kompetenzen:
- Wirkprozesse
- Therapeutische Beziehung aufbauen und nutzen
- Hoffnung und Erwartung wecken
- Einsicht und Bewusstsein fördern
- Korrektive Erfahrungen und Transfer ermöglichen
Was verdient man in der Weiterbildung?
Bei der Ausbildung zum Psychotherapeuten handelt es sich um ein Studium bzw. eine Weiterbildung, weshalb man während dieser Zeit keinen Lohn erhält. Vielmehr muss man mit Kosten rechnen, die sich je nach Hochschule zwischen 40’000 und 100’000 Schweizer Franken bewegen. Absolviert man das Studium berufsbegleitend, erhält man den normalen Lohn in seinem Beruf, meist als klinischer Assistenzpsychologe, weiter. Dessen durchschnittlicher Verdienst liegt bei rund 93’000 Franken pro Jahr.
Passt der Weg als Psychotherapeut zu mir?
Um erfolgreich als Psychotherapeut arbeiten zu können, sollten Interessenten bestimmte Eigenschaften mitbringen. Dazu gehören Empathie und Mitgefühl für Menschen in emotionalen Notlagen, eine gute Kommunikationsfähigkeit, sowie Geduld, Ausdauer und die Bereitschaft zur Selbstreflexion. Verantwortungsbewusstsein im Umgang mit sensiblen Informationen runden das Profil ab. Es ist wichtig zu bedenken, dass der Beruf emotional belastende Situationen hervorrufen kann.
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Wie sieht der Berufsalltag als Psychotherapeut aus?
Der Berufsalltag von Psychotherapeuten ist vielfältig und hängt von verschiedenen Faktoren ab, einschliesslich der individuellen Spezialisierung und Arbeitsumgebung.
Aufgaben als Psychotherapeut
Die Hauptaufgabe eines Psychotherapeuten ist die Therapie und Betreuung von Patienten mit psychischen Problemen. Dies kann Einzel- oder Gruppentherapie, Paartherapie, oder Familientherapie umfassen. Psychotherapeuten behandeln beispielsweise Menschen mit Depressionen, Traumafolgestörungen oder Suchterkrankungen. Zum Einsatz kommen dabei in den Sitzungen etwa systemische, kognitiv-behaviorale oder tiefenpsychologische Methoden. Darüber hinaus sind administrative Aufgaben, wie die Dokumentation von Therapiesitzungen und die Terminplanung wichtige Aspekte des Berufs.
Wo kann man als Psychotherapeut arbeiten?
Psychotherapeuten haben verschiedene Beschäftigungsmöglichkeiten. Prinzipiell kommt eine eigene Praxis oder aber eine Anstellung in einer psychosozialen Institution in Frage. Mögliche Arbeitsorte sind beispielsweise Privatpraxen, Kliniken, Schulen und Universitäten. Auch Suchtberatungsstellen, Sozialdienste und Unternehmen (Stichwort Betriebspsychologie) suchen Psychotherapeuten.
Arbeitszeiten als Psychotherapeut
Einige Psychotherapeuten arbeiten in Vollzeit, während andere in Teilzeit oder freiberuflich tätig sind. In der Regel beschränken sich die Arbeitszeiten auf Tagdienste an gewöhnlichen Arbeitstagen. In gewissen Situationen können jedoch auch Einsätze abends oder am Wochenende notwendig sein, um den unterschiedlichen Therapiebedürfnissen der Patienten gerecht zu werden.
Was verdient man als Psychotherapeut?
Gemäss Schweizer Lohnbuch 2024 beträgt der durchschnittliche Lohn als Psychotherapeut in der Schweiz 7’574 Schweizer Franken pro Monat. Das entspricht 90’888 Franken im Jahr. Im Gesamtarbeitsvertrag der Berner Spitäler und Kliniken werden Psychotherapeuten ebenfalls explizit erwähnt und verdienen zwischen 7’596 (zu Beginn der Karriere) und 12’153 Schweizer Franken.
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Welche Berufsperspektiven hat man als Psychotherapeut?
Als Psychotherapeut stehen verschiedene Möglichkeiten zur Weiterbildung und Spezialisierung offen. Zum Teil sind diese sogar verpflichtend, um den Beruf langfristig ausüben zu dürfen.
Weiterbildung und Fortbildung
Nach dem Abschluss kann man sich in verschiedenen Therapierichtungen spezialisieren, wie zum Beispiel Verhaltenstherapie, Körperpsychotherapie oder systemischer Therapie. Somit kann man sich auf spezifische Problembereiche konzentrieren und seinen Patienten eine bessere Behandlung und Betreuung zukommen lassen. Per Gesetz sind Psychotherapeuten in der Schweiz dazu verpflichtet, pro Jahr 50 Weiterbildungsstunden zu absolvieren.
Berufsperspektiven und Zukunftsaussichten
Die Berufsaussichten für Psychotherapeuten sind in der Regel positiv, da die Nachfrage nach psychischer Gesundheitsversorgung kontinuierlich steigt. Es gibt auch Möglichkeiten, in Forschung, Lehre oder Supervision zu arbeiten. Insgesamt bietet der Beruf des Psychotherapeuten eine erfüllende und chancenreiche Karriere mit der Möglichkeit, anderen zu helfen und deren psychische Gesundheit zu fördern.
Passende Jobs
Passende Jobs in der Therapie gibt es bei Medi-Karriere. Hier gibt Jobs als Psychotherapeut, Jobs als Psychologe und weitere Stellen in der Therapie.